Geschäftsübernahme Dürener Firma Carl Krafft übernimmt Wumag Texroll

Krefeld · Geschäftsbetrieb des insolventen Walzenspezialisten wird fortgeführt, die Hälfte der Belegschaft bleibt an Bord.

 Das Firmengebäude der Wumag Textroll am Rheinhafen in Linn bleibt Produktionsstandort.

Das Firmengebäude der Wumag Textroll am Rheinhafen in Linn bleibt Produktionsstandort.

Foto: Samla Fotoagentur/samla.de

Das Krefelder Traditionsunternehmen Wumag Texroll hat noch eine Zukunft – wenngleich unter dem Dach einer anderen Firma: Am 1. Oktober wird der Spezialist für Walzen und Zylinder mit Sitz am Rheinhafen in Linn von der Carl Krafft & Söhne GmbH Co. KG aus Düren übernommen. „Der alte Name und die Produktionsstätte bleiben erhalten, der Geschäftsbetrieb wird fortgeführt“, berichtet Rechtsanwalt Peter Minuth. Der Jurist von der Kanzlei Piepenburg und Gerling in Düsseldorf war im Juni zum Insolvenzverwalter bestimmt worden.

Über das Vermögen der Wumag Texroll war damals beim Amtsgericht Krefeld das Insolvenzverfahren eröffnet worden. Die Mai-Löhne hatten nicht mehr gezahlt werden können. 70 Mitarbeiter waren betroffen. Knapp die Hälfte davon werden jetzt übernommen, berichtet Peter Minuth. Die übrigen würden in einer Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft fit für den Arbeitsmarkt gemacht. Der Geschäftsbetrieb sei seit Juni aufrecht erhalten worden, so Peter Minuth weiter. Die Mitarbeiter erhielten Insolvenzgeld.

Die Firma Carl Krafft & Söhne wird die Wumag Texroll als Tochtergesellschaft weiter führen. Über die Höhe der Investitionssumme gab es vom Insolvenzverwalter keine Auskunft.

Krafft mit seinen gut 130 Mitarbeitern hat sich als Anlagenbauer auf die Fertigung von Walzen, rotations-symmetrischen Bauteilen und Maschinenanwendungen spezialisiert. Das Know-How aus dem Anlagenbau für die Papier- und Pappenerzeugung sei in den vergangenen Jahren konsequent auf neue Produkte und Produktbereiche ausgerichtet worden, heißt es auf der Homepage.

Mit der Wumag Texroll hat Krafft einen Walzenspezialisten der anderen Art übernommen: Die Krefelder sind Marktführer für dünnwandige Zylinder und dampfbeheizte Trockenzylinder für die Textilindustrie.

Wumag wird als eigenständige Marke auftreten

Im April 2012 war Wumag von einem chinesischen Investor übernommen worden. In den Jahren danach wurden aber bis zu 14 Geschäftsführer „verschlissen“. Krafft hat Wumag nun im Rahmen eines „Asset-Deals“ erwerben können, bei dem der Käufer die Möglichkeit hat, nur einzelne Bestandteile zu übernehmen. Zu dem Erwerb gehören die Immobilien in Krefeld, Maschinen und die Markenrechte. Weiterhin sei es gelungen, die qualifizierten Facharbeiter für die neue Aufgabenstellung zu gewinnen.

„Ausgangspunkt des Engagements ist die Überzeugung, die außergewöhnlichen Fähigkeiten der Produktionsstätte in Krefeld durch die Synergien mit den Standorten in Düren, zukünftig erfolgreich nutzen zu können“, heißt es in einer Mitteilung von Krafft. Wumag werde als eigenständiges Unternehmen im Markt auftreten und sich in Krefeld auf die Fertigung der Produkte fokussieren. Die administrativen Aufgaben würden in Düren gebündelt. Mit der Fortführung des Markennamens „drücken wir die Verbundenheit zu Mitarbeitern und deren Fähigkeiten, zu den Kunden und den Produkten aus“.

In Krefeld werden nun folgende Kernprodukte produziert: dünnwandige Trockenzylinder für die Textiltrocknung, Doppelmantelwalzen mit dünnwandigen Edelstahlmänteln und Doppelmantel-Großwalzen. Der Maschinenbau unter der Marke Wumag Texroll werde mit der Produktinnovation „Plug&Dry“ für komplette Zylindertrocknersysteme „den Startpunkt für eine weitere und erfolgreiche Präsens im Markt legen“.

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