Alte Brotfabrik : Willicher ist neuer Eigentümer der Brotfabrik „Im Brahm“
Krefeld Christian Paschertz (40) hat das Denkmal an der Ritterstraße von der Wohnstätte übernommen.
Die ehemalige Brotfabrik „Im Brahm“ hinter dem Krefelder Hauptbahnhof hat seit dem 1. August einen neuen Eigentümer. Es handelt sich um den Willicher Immobilienunternehmer Christian Paschertz, wie die WZ aus Kreisen der Mieter erfahren hat.
Anfang des Jahres war bekannt geworden, dass die Wohnstätte Krefeld, die zu 70 Prozent der Stadt gehört, den denkmalgeschützten Gebäudekomplex an der Ritterstraße verkaufen will. Vorstand Thomas Siegert wollte zum damaligen Zeitpunkt dazu allerdings nichts sagen. Kurz vor den Sommerferien erklärte er dann auf Nachfrage: „Der Verkauf ist inzwischen notariell beurkundet. Sobald der Zeitpunkt des wirtschaftlichen Übergangs feststeht, werden wir unsere Mieter informieren und den neuen Eigentümer vorstellen.“
Die Mieter sind mittlerweile
informiert worden
Die Mieter sind mittlerweile über den neuen Eigentümer informiert worden. Ein junger Vertreter von Christian Paschertz soll bei einem Ortstermin dem Vernehmen nach versichert haben, dass Leerstände im Gebäude beseitigt und ansonsten der Komplex so weiter geführt werde wie bisher. Paschertz selbst hat auf Anfrage einer Mieterin per E-Mail mitgeteilt, dass lediglich Renovierungen geplant seien. Ebenfalls dem Vernehmen nach soll er erklärt haben, dass er sich vorstellen könne, dass die aktuell leerstehenden Einheiten ebenfalls von Künstlern bezogen werden. Eine neue Mitarbeiterin seiner Firma wird sich ab Ende des Monats um die Verwaltung der Brotfabrik kümmern. Paschertz ist derzeit auf Geschäftsreise und war für Nachfragen nicht erreichbar.
„Im Brahm“ ist ein kleines Kulturzentrum: Zu den kreativen Mietern gehören unter anderem die Porzellanmalerin Dörte Scherbart sowie Anuschka und Peter Gutowski vom „Theater hintenlinks“. Im Keller des Vorderhauses befinden sich Proberäume von zehn Musikern beziehungsweise Bands. Darüber hinaus hat ein Ingenieurbüro im Haus seinen Sitz.
Viele Mieter hatten sich Sorgen gemacht, dass der neue Eigentümer andere Pläne mit dem Haus haben und sie ihre Heimat dort verlieren könnten. Ratsherr Jürgen Hengst (SPD), Vorsitzender des Aufsichtsrates des Wohnstätte, erklärte dagegen schon im März auf Nachfrage unserer Zeitung: „Es herrscht Einvernehmen im Aufsichtsrat, dass beim Verkauf die Interessen der gewerblichen und künstlerischen Mieter gewahrt werden müssen.“