Mobilität Mit Rad, Bahn und Leihauto im Jahr 2030 in der Stadt unterwegs

Krefeld · Leitbild zum Mobilitätskonzept 2030+ soll Mittwoch beschlossen werden. Auto ist künftig nur noch nachrangig.

 Carsharing und umweltfreundliche Verkehrsmittel wie Elektro-Autos (hier vor dem Hansa-Haus) sollen in Krefeld gestärkt werden.

Carsharing und umweltfreundliche Verkehrsmittel wie Elektro-Autos (hier vor dem Hansa-Haus) sollen in Krefeld gestärkt werden.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Die Weichen für die künftige Mobilitätsentwicklung in Krefeld werden Mittwochabend im gemeinsamen Ausschuss von Stadtplanung und Bauen, Wohnen und Mobilität gestellt. Das Leitbild für die Jahre ab 2030 wird beschlossen ebenso wie die verschiedenen Handlungfelder und die Stadtteile, in denen sie vertieft werden sollen. Dazu zählen Fischeln, Hüls, Innenstadt und Hafen. Angestrebt wird eine Mischung aus Wohnen, Arbeiten, Versorgung und Freizeit, sozusagen als „Stadt der kurzen Wege“, die die notwendigen alltäglichen Wege verkürzt und gleichzeitig die Mobilität aller stärkt. Das Auto als Verkehrsmittel Nummer Eins spielt bei diesem Konzept der Zukunft nur noch eine untergeordnete Rolle. Der immer mehr zunehmende Auto- und Lkw-Verkehr in der Stadt soll zugunsten einer zunehmenden Aufenthaltsqualtität für Bewohner und Besucher verringert werden.

Stadt- und sozialverträgliche Mobilität. „Die Innenstadt ist mit dem Öffentlichen Personennahverkehr und dem Fahrrad optimal erreichbar. Aufgrund der guten Alternativen gibt es nur noch wenig Anlässe, bei denen man zwingend auf das Auto angewiesen ist, um das Stadtzentrum zu erreichen“, heißt eine Zielsetzung zum Thema Erreichbarkeit von Innenstadt, Stadtteilen und Quartieren.

Das Leitbild für „Krefeld 2030+“, so der Name für das Mobilitätskonzept ist unter anderem in zwei öffentlichen Veranstaltungen, in einer Online-Befragung der Bürger sowie drei Sitzungen des Expertenbeirates erarbeitet worden. Die Vertreter des Einzelhandels hatten die ursprüngliche Formulierung kritisiert, dass „es nur noch wenig Anlässe gebe, um mit dem Auto in die Innenstadt zu fahren“. Das suggeriere, dass die Innenstadt künftig schlechter erreichbar sei. Die Formulierung wurde geändert, um zu verdeutlichen, dass die Innenstadt auch künftig weiterhin gut erreichbar sein soll, dass es aber attraktive Alternativen gibt, um auch ohne auto in die Innenstadt zu kommen.

Bereits jetzt verzichten immer mehr jüngere Leute auf ein eigenes Auto und nutzen lieber Sharing-Angebote. Das soll ebenso weiter ausgebaut werden wie gute Radwegeverbindungen inner- und außerorts und atttraktive Schienenverkehrsangebote.

Sicher, umwelt- und klimafreundlich unterwegs. Die Mobilität von Menschen und Gütern soll in Krefeld zukünftig leise, schadstoffarm und klimafreundlich organisiert sein. Dazu tragen weniger Autoverkehr und eine weitgehende Emissionsfreiheit des weiterhin notwendigen restlichen Autoverkehrs bei. Die auch im Klimaschutzkonzept verankerten Pariser Klimaschutzziele sollen unterstützt werden. Dazu sollen Anreize für eine umweltfreundliche Verkehrsmittelwahl gefördert werden. Durch bessere Luft und weniger Lärm soll das Wohnen an den Hauptverkehrsstraßen attraktiver werden und in Folge mit einer Belebung der Innenstadt einher gehen. 

Öffentliche Räume als Aushängeschild der Stadt. Durch die stärkere Nutzung von ÖPNV und Fahrrad, weniger Autos in der Stadt und mehr Grün sollen die Straße und Plätze in der Innenstadt und den Stadtteilzentren für die Fußgänger attraktiver werden. Das komme auch dem Einzelhandel zugute.

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