Prozessauftakt vor dem Krefelder Amtsgericht Vater soll Baby brutal misshandelt haben

Krefeld · Am Montag hat vor dem Amtsgericht Krefeld der Prozess gegen einen 27-jährigen Krefelder begonnen, dem vorgeworfen wird, seinen sechs Wochen alten Sohn brutal misshandelt zu haben. Der Angeklagte streitet dies ab.

 Vor Gericht hat der Prozess gegen einen Krefelder begonnen, dem vorgeworfen wird, seinen sechs Wochen alten Sohn misshandelt zu haben.

Vor Gericht hat der Prozess gegen einen Krefelder begonnen, dem vorgeworfen wird, seinen sechs Wochen alten Sohn misshandelt zu haben.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Laut Staatsanwaltschaft soll er in der Nacht zum 12. Februar 2021 versucht haben, einen seiner beiden Zwillingssöhne zu füttern, die am 30. Dezember 2020 im Helios-Klinikum zur Welt gekommen waren. Dabei habe er das Fläschchen so heftig in den Mund des Säuglings gedrückt, dass das Lippenbändchen durchtrennt wurde und das Kind aus dem Mund blutete.

Bei der Untersuchung am gleichen Tag im Klinikum seien zudem ein kleines Hämatom im linken Stirnbereich, zwei kleine punktförmige blaue Flecken auf den Wangen und ein kleines Hämatom im Umschlag zum Zahnfleisch festgestellt worden. Der Säugling wurde stationär aufgenommen, am 15. Februar auf Wunsch des Angeklagten und seiner Ehefrau gegen ärztlichen Rat aber wieder nach Hause entlassen.

In den Tagen bis zum 9. März soll es weitere Misshandlungen gegeben haben. Nach einer von einer Kinderärztin dringend empfohlenen Aufnahme ins Klinikum seien bei Untersuchungen des Kindes eine zystische Veränderung im Bereich der linken Schädelseite sowie bereits verändertes oder abgestorbenes Gehirngewebe festgestellt worden. Auch eine Blutung älteren Datums sei sichtbar gewesen, die durch einen von dem Angeklagten mit großer Kraftanstrengung erfolgten Schlag oder einem von ihm bewusst verursachten Anschlagen des Kopfes gegen einen festen Gegenstand entstanden sei. Dadurch soll es zu einem linksseitigen Schädelbruch gekommen sein. Auch mehrere Rippenbrüche wurden festgestellt. Zudem habe der Angeklagte seinem Sohn absichtlich eine Verletzung im Mundbereich zugefügt, die zu einer Blaufärbung der Zungenspitze geführt habe. Seine Frau, die als Zeugin auftritt, hatte deshalb mit dem Kind am 3. März ein Krankenhaus in Moers aufgesucht.

Der Mann gab nach Angaben eines Gerichtssprechers an, er könne sich nicht erklären, woher die Verletzungen stammen. Die Anklage lautet auf Misshandlung von Schutzbefohlenen in zwei Fällen sowie auf gefährliche Körperverletzung.

Der Prozess wird am 22. August fortgesetzt.

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