Herrenmode Kiğılı will von Krefeld aus Deutschland erobern

Krefeld · Der türkische Herrenmode-Spezialist eröffnet an der Königstraße sein „Headquarter“. Das Unternehmen hat daheim schon 225 Geschäfte in 67 Städten und will weiter wachsen. Die Deutschland-Geschäfte leitet der gebürtige Krefelder Kerem Bul (42).

 Der Krefelder Kerem Bul ist beim Herrenmodespezialisten Kiğılı der Country-Director Germany.

Der Krefelder Kerem Bul ist beim Herrenmodespezialisten Kiğılı der Country-Director Germany.

Foto: Bul/Kerem Bul

Kerem Bul ist ein vielbeschäftigter Mann. Der Country-Director Germany des türkischen Herrenmodeherstellers Kiğılı pendelt derzeit zwischen der Türkei und Deutschland, wo das Unternehmen in Kürze durchstarten will: Die Marke möchte expandieren und plant, von Krefeld aus den hiesigen Markt zu erobern. An der Königstraße 133 will sie Mitte bis Ende März dieses Jahres den ersten deutschen Shop als „Headquarter“ eröffnen.

In dem Ladenlokal war bis vor kurzem der Unterhaltungs-Elektronik-Spezialist Bang und Olufsen beheimatet. Doch Inhaber Edgar Fernbach hat ein neues Geschäft an der Königstraße 95 (ehemals Grahlke) bezogen. Für Kiğılı die ideale Gelegenheit, sich an der „Krefelder Kö“ anzusiedeln.

Das Unternehmen ist Sport-Sponsor in Düsseldorf

Warum gerade dort? Dazu Hilal Suerdem, Chef des Unternehmens: „Deutschland ist für die Türkei eines der wichtigsten, wenn nicht sogar der wichtigste Handelspartner, liegt geographisch zentral in Europa und ist im Import & Export unter den Top-3-Ländern. Somit für uns als führende Herrenbekleidungsmarke in der Türkei ein sehr interessanter Markt, um zu investieren und zu wachsen.“

Krefeld als Samt und Seidenstadt gehöre historisch – „und wenn man unter Fachleuten spricht, noch heute“ – zu den Städten, über die gesprochen werde, wenn es um Mode geht, ergänzt Kerem Bul. „Wir sehen uns daher hier sehr gut aufgehoben und freuen uns natürlich auch, wenn wir helfen können, mit unserem Label die Innenstadt attraktiver zu machen.“

 Hilal Suerdem, CEO des türkischen Herrenmode-Spezialisten, weitet das Geschäftsfeld auf den deutschen Markt aus. Der erste Shop in Krefeld an der Königstraße bildet dafür den Ausgangspunkt.

Hilal Suerdem, CEO des türkischen Herrenmode-Spezialisten, weitet das Geschäftsfeld auf den deutschen Markt aus. Der erste Shop in Krefeld an der Königstraße bildet dafür den Ausgangspunkt.

Foto: Kerem Bul

Kiğılı ist in Deutschland bisher wenig bekannt, hat aber gerade begonnen, sich hier einen Namen zu machen: Erst im vergangenen Dezember ist das Unternehmen Team- und Fashion-Partner der Düsseldorfer EG geworden. Die Spieler und Betreuer des Bundesligisten tragen seitdem speziell für den Verein entworfene Anzüge und Warm-up-Trikots mit der Handschrift von Kiğılı. Ebenso wurde das Unternehmen fast zeitgleich offizieller Mode-Ausstatter von Fortuna Düsseldorf. In der Landeshauptstadt, wo Kiğılı Deutschland gegründet wurde, soll auch der nächste Shop eröffnet werden, die Vorbereitungen dazu laufen. Weitere Großstädte sollen folgen.

Das Sponsoring für die DEG läuft zunächst bis zum Ende dieser Saison. Beide Parteien sehen die Zusammenarbeit aber als langfristig angelegt an, heißt es auf der Homepage des Eishockeyvereins. Auch die Bekleidungs-Partnerschaft mit den Fußballern der Fortuna wurde zunächst für die Saison 2019/2020 abgeschlossen. „Mit jeder Eröffnung eigener Filialen oder Shop-in-Shop-Flächen werden wir in den entsprechenden Städten schauen, ob es für uns interessante Möglichkeiten weiterer Sponsoring-Aktivitäten gibt“, kündigt Kerem Bul an.

Das Krefelder Ladenkonzept hat eine Gesamtgröße von rund 280 Quadratmetern, wobei die reine Verkaufsfläche etwa 150 Quadratmeter beträgt. Die restlichen Flächen teilen sich in Showroom, Lager und Büroflächen auf.

Nach Auskunft von Kerem Bul freue man sich, den Herren in und um Krefeld schon bald „einen weiteren Anlaufpunkt anbieten zu können, um sich modisch und chic anziehen zu können“. In der Stadt kennt sich der 42-Jährige (verheiratet, drei Kinder) auf jeden Fall sehr gut aus: Er ist in Krefeld geboren, hat an der Hochschule Niederrhein studiert und beim Linner SV Fußball gespielt. Als Country-Director Germany ist er verantwortlich für alle Prozesse in Deutschland. In der Textil- und Bekleidungsbranche sei er schon seit Jahren in verschiedenen Führungspositionen unterwegs, berichtet Bul.

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