„Rasanti“ : Inklusive Krefelder Theatergruppe probt für neues Stück
Die inklusive Theater- und Zaubergruppe „Rasanti“ übt derzeit ein neues Stück ein – mit Unterstützung aus dem Zirkus.
In der ersten Zeit beschäftigten sich die Mitglieder der inklusiven Theater- und Zaubergruppe „Rasanti“ der Dr.-Ulrich-Lange-Stiftung mit Schwarzlichttheater. Auf einer komplett dunkel ausgekleideten Bühne, die nur mit UV-Licht angestrahlt wurde, spielten die Akteure mit und ohne Behinderung in schwarzer Kleidung. So hatten die Menschen mit Handycap die Möglichkeit, selbst im Dunkeln zu bleiben. Mit den Jahren haben sie das Selbstvertrauen gewonnen, sich ins Rampenlicht zu stellen. Zum zehnjährigen Bestehen üben sie ein neues Programm ein.
„Wir haben das Glück, dieses Jubiläumsprogramm in einem Workshop mit der bekannten Clownin Antoschka einzuüben“, berichtet Jochen Kamps, der Theaterleiter und Freizeitpädagoge der Stiftung. „Wir gehen auf große Fahrt mit der ,Alida-dulst`.“ Der Titel ist an den Namen eines großen Kreuzfahrtschiffes angelehnt, „dulst“ steht für Dr.-Ulrich-Lange-Stiftung. Kamps: „Das Programm, in dem behinderte und nicht behinderte Menschen zusammen agieren, stellt eine Parodie auf Animationsshows großer Passagierschiffe dar.“ Im Jubiläumsjahr wird einmal mehr das Motto der Truppe aufgegriffen: „Ein Leben ohne Sinn für den Unsinn wäre kein Leben.“
Ein Beispiel, was aufgeführt wird, nennt Diana, die in einem Schönheitssalon der Alida tätig ist: „Ich schminke die feine Dame mit Mehl statt mit Puder, nehme Tomatenmark statt Lippenstift und Butter statt Creme.“ Kamps: „Das Programm enthält eine Clowns-Revue mit Mitteln der Improvisation, Zauberei und des Bewegungstheaters.“
Die Arbeit fördere nachhaltig Selbstständigkeit und Selbstvertrauen aller Beteiligten. „Zudem macht sie die Gesellschaft durch die öffentlichen Auftritte auf das Thema der Inklusion und wie sie praktisch umgesetzt werden kann, aufmerksam“, erklärt der Pädagoge Kamps. „Die Vielfältigkeit des Programms lässt auch auf die Vielfältigkeit der Akteure schließen.“
So arbeitet die zwölf Teilnehmer starke Theatergruppe nicht mit vorgeschriebenen Texten, sondern mit Improvisationen und eigener Ausdruckskraft und gibt dadurch jedem Teilnehmer die Möglichkeit der Selbstentfaltung. Kamps: „Ein wesentlicher Gedanke, der innerhalb des Projektes umgesetzt wird, ist die Grundeinstellung, dass Menschen mit Behinderungen keine Erziehung, sondern Beziehungen benötigen, um am Alltagsleben teilhaben zu können.“