Kommentar Stadt Krefeld sollte die Schnappschildkröten-Gefahr nicht unterschätzen

Meinung | Krefeld · Aufmerksame Krefelder haben große Schnappschildkröten im Elfrather See gesichtet und der Stadt gemeldet. Doch die hat bislang nichts gegen die gefährlichen Tiere unternommen. Dabei besteht EU-weit die Pflicht, sie zu beseitigen. Ein Kommentar.

Der Kauf und das Halten von aggressiven Schnapp- und Geierschildkröten ist seit 1999 verboten.

Der Kauf und das Halten von aggressiven Schnapp- und Geierschildkröten ist seit 1999 verboten.

Foto: picture alliance / dpa/Roland Weihrauch

Die Liste invasiver Tier- und Pflanzenarten wird immer länger, die sich in Deutschland ausbreiten und heimische Flora und Fauna gefährden. Beispielsweise der orange Asiatische Marienkäfer. Ursprünglich in China zur biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt, entwich er in die Freiheit und wurde im Jahr 2001 zunächst in Belgien im Freiland gesichtet; ein Jahr später gab es ihn in Massen schon in Westdeutschland. Inzwischen vernichtet er den heimischen roten Marienkäfer. Kleines Tier – große Wirkung.

Kostenpflichtiger Inhalt Wesentlich horrender sind die Schnappschildkröten im Elfrather See. Nicht die ersten in Krefelder Gewässern. Nur geredet wird kaum darüber. Der Stadt sind sie in diesem Herbst längst gemeldet worden. Passiert ist nichts. Dass sie aggressiv sind, wenn sie sich angegriffen fühlen, ist bekannt. Doch wie groß ist bei bislang drei Exemplaren die Wahrscheinlichkeit, dass – trotz dortigen Badeverbots – doch mal ein Kind oder gar Erwachsener gebissen wird? Gering, denkt sich vermutlich die Stadt. Doch an der Stelle sei an die Asiatischen Marienkäfer erinnert . . . .