Umwelt 481 neue Bäume - und erste Konsequenzen nach der Dürre

Die Stadt plant bis Mai hunderte Pflanzungen. Dabei sollen besonders robuste Baumarten verwendet werden, die Hitze und Trockenheit besser überstehen. Und alle zwei Wochen wird gewässert.

 Die Dürren der vergangenen beiden Sommer haben im Baumbestand der Stadt deutliche Spuren hinterlassen – wie hier im Stadtwald.

Die Dürren der vergangenen beiden Sommer haben im Baumbestand der Stadt deutliche Spuren hinterlassen – wie hier im Stadtwald.

Foto: Ja/Dirk Jochmann (DJ)

„Mehr Bäume braucht die Stadt“ – zu dieser Erkenntnis gelangte man zum Jahresende im Stadtrat. Entsprechend soll es pro Jahr 400 000 Euro geben, damit die Stadt grüner wird. In diesem Jahr steht das Geld im Haushalt bereit, und es steht auch bereits fest, wie es konkret verwendet werden soll.

„Der Kommunalbetrieb wird im Auftrag der Stadt bis zum Frühjahr (Mai) 2020, 481 Bäume im Stadtgebiet pflanzen“, teilte Stadtsprecher Manuel Kölker auf Nachfrage mit. Die Kosten für die Bäume beliefen sich dabei auf rund 140 000 Euro. Für die Pflanzung der Bäume seien weitere 300 000 Euro einkalkuliert.

Der Klimawandel spielt bei den Planungen eine entscheidende Rolle. Die Dürren der vergangenen beiden Sommer haben vielen Altbäumen in der Stadt stark zugesetzt, zahlreiche starben ab. Besonders hart war die Trockenheit für Jungbäume, Gehölze und Stauden, deren Wurzeln nicht so tief reichen wie die der älteren Bäume.

Die nachgepflanzten Jungbäume benötigen besonders viel Wasser, darum werden die Exemplare aus den vergangenen vier Jahren laut Kommunalbetrieb regelmäßig mit jeweils rund 200 Litern Wasser versorgt. Dies soll auch für die 481 Bäume gelten, die bis Mai gepflanzt werden. „Die Bewässerung der Neuanpflanzungen wird mit zwei Bewässerungsfahrzeugen durchgeführt und erfolgt in einem 14-täglichen Rhythmus“, so Kölker.

Langfristig betrachtet müssten bei Neubau- und Ausbaumaßnahmen von Straßen neue Baumstandorte nachhaltig angelegt werden, um „den Herausforderungen der Klimaveränderungen gerecht werden“. Dies bedeutet beispielsweise, dass mehr Raum für die Wurzeln gelassen wird. Der Kommunalbetrieb soll zudem künftig bei Pflanzungen verstärkt auf „robuste Baumarten“ setzen, die langanhaltende Trocken- und Hitzeperioden gut überstehen.

Ebenfalls mit in die Planungen einbezogen werde, so Kölker, der ökologische Wert eines Baumes, beispielsweise als Bienenweide. Eine alte Linde verfüge über 60 000 Blüten und hunderte Insektenarten – weit mehr als bei einer Blühwiese.

Bei bestehenden Straßenbäumen sowie an Standorten, an denen ein Baumartenwechsel nicht möglich ist – zum Beispiel bei geschützten Alleen – sei, so der Stadtsprecher, „eine Standortoptimierung unumgänglich“. Eine Art der Standortoptimierung sei die Vergrößerung des Wurzelraumes für Straßenbäume, denn „nur ein ausreichendes Wurzelwerk ist in der Lage, die Vitalität der Bäume in Trockenzeiten zu erhalten“.

Neben der Pflanzung neuer, robusterer Bäume erarbeitet die Stadt Krefeld derzeit ein „integriertes Klimaschutzkonzept“. Dieses soll dem Rat im Frühjahr zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt werden. Das integrierte Klimaschutzkonzept befasst sich unter anderem auch mit den Folgen des Klimawandels und macht unter der Überschrift „Klimaanpassung“ entsprechende Vorschläge. „Zur Abmilderung des städtischen Klimas sind insbesondere innerstädtisch gelegene Grünflächen von besonderer Bedeutung“, so Manuel Kölker.

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