Ärger bei den Krefelder Grünen : Kritik an Yilmaz nach Austritt
Krefeld Der Austritt von Ratsherr Sayhan Yilmaz bei den Grünen sorgt in der Krefelder Kommunalpolitik für Wirbel. Wie unsere Zeitung am Mittwoch berichtete hatte, hat der 50-Jährige in einer Erklärung wissen lassen, dass er es nicht mehr länger mit seinem Gewissen vereinbaren könne, „Teil dieser Partei und insbesondere der Fraktion zu sein“.
Zur Begründung führte er das „unzulässige Postengeschachere“ zwischen Grünen und SPD an. Die Grüne Fraktionsvorsitzende Heidi Matthias und ihren SPD-Kollegen Benedikt Winzen attackierte er dabei namentlich an.
Heidi Matthias reagiert auf die Erklärung kurz angebunden. Auf Anfrage unserer Zeitung sagt sie: „Sayhan Yilmaz´ Austritt aus dem Grünen Kreisverband hat mich nicht wirklich überrascht, da er bereits in der Mitgliederversammlung am 4. November 2019, unmittelbar nachdem er die erforderliche Mehrheit für den von ihm angestrebten Listenplatz nicht erreicht hatte, verkündete, künftig für keinerlei Mandate der Grünen mehr zur Verfügung zu stehen.“ Seine aktuellen öffentlichen Äußerungen sehe sie im Lichte dieses Vorgangs und werde sie nicht weiter kommentieren – „ebenso wenig sein tatsächliches politisches Engagement in den vergangenen Jahren“.
Deutlich mehr zu sagen hat ihr SPD-Kollege Benedikt Winzen. Über diesen hatte Yilmaz mit Blick auf die Mauscheleien erklärt: „Auch hat mich desillusioniert, dass junge Politiker wie Benedikt Winzen, die jahrelang als Hoffnungsträger gehandelt wurden, nach ersten Misserfolgen offensichtlich die alten Pfade ebenfalls nicht verlassen können und sich an diesen Absprachen gegen Zugeständnisse beteiligen.“
Dazu entgegnet Winzen: „Die von Ratsherrn Yilmaz genannten Gründe für seinen Austritt bei den Grünen sind offensichtlich vorgeschoben.“ Es sei ein völlig üblicher Vorgang in der Demokratie, dass Fraktionen miteinander sprechen und zu Sach- als auch zu Personalentscheidungen Kompromisse und Vereinbarungen schließen. „Dies als Postengeschacher zu bezeichnen, wird der Sache nicht gerecht. Wenn Ratsherr Yilmaz es so sieht, ist dies sein gutes Recht. Er sollte dann aber auch hinterfragen, wie er Bezirksvorsteher im Nordbezirk geworden ist.“ Dort hatte der grüne Politiker diesen Posten 2018 von Ralph-Harry Klaer (SPD) übernommen. Schon 2014 war dies zwischen den beiden Parteien verabredet worden.
Ebenfalls kritisiert hatte Yilmaz die Art und Weise, wie SPD, Grüne und Linke die Wiederwahl von Stadtdirektorin Beate Zielke (CDU) verhindert hatten. Laut Winzen habe die SPD vor dieser Entscheidung mit