Aktion : Schüler schreiben Briefe für mehr Menschenrechte
Bockum Gesamtschule Kaiserplatz nimmt an der weltweiten Aktion der Organisation Amnesty teil.
Die Brände im griechischen Flüchtlingslager Moria haben vielen Menschen die Augen geöffnet. Im viele tausend Kilometer entfernten Krefeld geriet durch die Bilder auch ein Stein ins Rollen, der heute in einer Aktion gegen Ausgrenzung und für Menschenrechte gipfelt. Geschichtslehrerin Eva Willems warf mit ihren Schülern die Frage auf: Wie werden wir aktiv? Das Thema bewegte die Jugendlichen. Dann ging es ganz schnell. Jan von der Heydt, Mitglied der Schulleitung an der Gesamtschule Kaiserplatz, nutzte seinen Draht zu Peter-Michael Friedrichs, Beauftragter für Menschenrechtsbildung von der Krefelder Ortsgruppe von Amnesty. In der nächsten Unterrichtsstunde stand Friedrichs dann schon vor der Klasse und begeisterte sie für die Aktion des weltweiten Briefmarathons der Menschenrechtsorganisation.
Zehn Schüler der Stufe 13 der Gesamtschule ließen sich in erster Instanz motivieren, ihren Beitrag zu leisten, weit entfernten Menschen in der ganzen Welt eine ideelle Unterstützung zukommen zu lassen und Mitschüler von der Aktion zu überzeugen. Durch eine überwältigende Anzahl von E-Mails, Briefen und unterschriebenen Appellen will die Organisation Regime dazu verleiten, in ihren Ländern die drakonischen Maßnahmen gegen Kritiker und Oppositionelle aufzuweichen. Ob die Menschenrechtsaktivistin Assima Al-Sadah in Saudi-Arabien, der Satiriker Paing Phyo Min aus Myanmar oder drei Asylsuchende auf Malta – ihnen und anderen soll geholfen werden.
„Wir wollen das Thema Rassismus angehen, für Menschenrechte und das friedliche Miteinander einstehen“, sagt Jan von der Heydt. Schüler fragten immer wieder: Wie kann man konkret helfen? Getreu dem Leitspruch der Gesamtschule Kaiserplatz, der ein afrikanisches Sprichwort ist: „Wenn wir alle gemeinsam gehen, entsteht ein Weg.“ Der Zusammenhalt ist ein großes Thema an einer Schule mit 1300 Schülern aus 29 verschiedenen Kulturkreisen, sagt Schulleiterin Kathrin Rengers. Draußen auf dem Schulhof steht ein Schilderbaum, der in die vielen Richtungen der Herkunftsländer weist. Wenn man für Integration und gegen Ausgrenzung und Rassismus sensibilisieren will, fängt man am besten in ganz jungen Jahren an. „Es ist eine Win-Win-Situation. Von der Schulleitung gab es viel Unterstützung“, sagt Lehrerin Eva Willems.