Krefelder Kommunalpolitik Sayhan Yilmaz erstattet Anzeige

Krefeld · Der parteilose Ratsherr Sayhan Yilmaz hat bei der Krefelder Staatsanwaltschaft eine Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet.

 Ratsherr Sayhan Yilmaz, bis vor wenigen Wochen bei den Grünen, hat Anzeige erstattet.

Ratsherr Sayhan Yilmaz, bis vor wenigen Wochen bei den Grünen, hat Anzeige erstattet.

Foto: Yilmaz

Der parteilose Ratsherr Sayhan Yilmaz hat bei der Krefelder Staatsanwaltschaft eine Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet. Es geht um die finanziellen Vorgänge in den Bezirksvertretungen, mit denen sich laut Ratsbeschluss vom Juni der Rechnungsprüfungsausschuss und das Rechnungsprüfungsamt (RPA) der Stadt beschäftigen müssen. SPD-Ratsherr Mustafa Ertürk hatte dies damals beantragt.

„Der Antrag des Kollegen Ertürk hat mich alarmiert“, sagt Yilmaz. Denn aus seiner Sicht gehe es um Vorgänge, die die Kompetenzen des Amtes und des Ausschusses überschreiten. Da müsse die Justiz ran. Gleichzeitig hat er für die Ratssitzung am 20. August einen mündlichen Zwischenbericht durch das RPA beantragt.

Mustafa Ertürk hatte nach eigenem Bekunden Hinweise auf Unregelmäßigkeiten bei der Verwendung von Geldmitteln erhalten, die der SPD-Bezirksvertretung Oppum/Linn seit 2010 aus Steuergeldern zur Verfügung gestellten wurden. Angeblich wurden Gelder von einem Konto der SPD-Bezirksvertretung abgehoben und auf ein anderes Konto bei der Sparkasse eingezahlt. Verfügungsberechtigt seien dort ausschließlich SPD-Mitglieder. Das Vertrauen in die SPD sah er durch die „Gerüchte“ als gefährdet an.

Ebenfalls auf Antrag Ertürks hatte der Rat beschlossen, die Mittelverwendung aller Bezirksvertretungen seit 2010 unter die Lupe zu nehmen. „Sollten Anhaltspunkte für ein strafrechtlich relevantes Verhalten bestehen, so ist die Angelegenheit an die Staatsanwaltschaft zur Überprüfung der Aufnahme von Ermittlungen abzugeben“, hatte der SPD-Ratsherr damals gefordert. Insofern unterstützte er nun auch die Haltung von Yilmaz, so Ertürk.

Sayhan Yilmaz war im Juni bei den Grünen ausgetreten, denen er „Mauscheleien“ vorwarf. Bei der Kommunalwahl bewirbt er sich als parteiloser Einzelkandidat für Stahldorf um ein Ratsmandat.

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