Planen und Bauen Rheinblick hat weiterhin oberste Priorität

Krefeld · Stadt schreibt die Prioritätenliste für dieses Jahr fort. 20 Bebauungspläne sind auf den Weg gebracht worden.

 Eine Animation zeigt, wie der Rheinblick in Uerdingen einmal aussehen soll.

Eine Animation zeigt, wie der Rheinblick in Uerdingen einmal aussehen soll.

Foto: KRP Finanz GmbH

Es könnte schneller gehen in Krefeld mit Bauvorhaben und Stadtentwicklung, meinen etliche Bürger. Die Verwaltung hält die Prioritätenliste dagegen. Die fortgeschriebene Liste sollte im Ausschuss für Stadtplanung am vergangenen Mittwoch vorgelegt werden. Wegen der Corona-Pandemie sind inzwischen jedoch alle politischen Gremien abgesagt worden. Wir geben Ihnen dennoch einen Überblick über einige der wichtigsten Bauvorhaben in Krefeld.

Allein 20 Bebauungspläne sind im Laufe der letzten zwölf Monate rechtskräftig geworden. Das zeigt ein Vergleich der Zahlen aus dem März 2019. Damals hatte Ludger Walter von der Bauplanung unserer Redaktion das Planungsinstrument „Prioritätenliste“ vorgestellt. Damals zählte die Verwaltung 440 rechtskräftige Bebauungspläne, 825 Verfahren waren formell eingeleitet. Ein Jahr später sind 460 rechtskräftig und 838 Verfahren formell eingeleitet, mit unterschiedlicher Priorität.

„Der Rang sagt jedoch nichts darüber aus, wie schnell ein B-Plan bearbeitet wird“, erläutert Walter vor wenigen Tagen. „Die Verwaltung kann nur eine bestimmte Anzahl von Bebauungsplänen bearbeiten, und jeder Plan ist anders“, sagt Walter. Es gibt große Plangebiete und kleine, komplizierte Sachverhalte und einfache. Und die müssen berücksichtigt sein, einschließlich Bürgeranhörung in vielen Fällen. Ludger: „Ein B-Plan ist eine Satzung, die für ein bestimmtes Gebiet exakt festlegt, was bis wohin in welchem Ausmaß genutzt und gebaut werden darf.“

Rheinblick auf Rang 1. In der neuen Prioritätenliste steht der Rheinblick (B-Plan 772) auf Rang 1. Das war nicht immer so. In der allerersten Liste im Jahr 2015 stand er noch auf Rang 6. Die Idee für dieses Bauvorhaben ist über 20 Jahre alt, der Weg dahin steinig. Eine weitere erneute (dritte) öffentliche Auslegung ist erforderlich, falls möglich noch in diesem Jahr. Um Unklarheiten auszuräumen, haben die Juristen der auf dem Nachbargelände angesiedelten Currenta (ehemals Bayer) und der Stadtverwaltung Ende vergangenen Oktobers Lösungsvorschläge für die strittigen Themen Schallschutz und Ansiedlung im Mischgebiet erarbeitet, die derzeit geprüft werden. Zur Sicherstellung des Hochwasserschutzes wird der bei der Bezirksregierung eingereichte wasserrechtliche Antrag seit vergangenem Januar dort geprüft. „Ein Ergebnis hierzu ist nicht vor Herbst 2020 zu erwarten“, so die Verwaltung.

Nordanbindung Hafen auf Rang 2. Der Planungsausschuss hat im Herbst 2018 die konkretisierte Planung beschlossen. Die Fachgutachten werden derzeit für den B-Plan 777, westlich Düsseldorfer Straße zwischen Mündelheimer Straße und Berliner Straße (B 288), abgearbeitet. Die Offenlage ist für das zweite Quartal angepeilt. Beschluss, Ausschreibung der Bauleistungen und Baubeginn werden für 2021 angestrebt. Parallel wird ein weiterer B-Plan für die Kleingartenersatzfläche aufgestellt (Rang 16). Vor fünf Jahren hatte die Hafenanbindung noch oberste Priorität.

Bethel-/Emil-Schäfer-Straße auf Rang 3. Der B-Plan 692 soll die Weichen stellen für ein neues Wohngebiet in Bockum, die Rangfolge hat sich in den vergangenen Jahren nicht geändert. Proteste gab es zwischenzeitlich von einer Anzahl von Bewohnern der Bethelstraße, die gegen die Zufahrtsführung über die Bethelstraße sind. Laut Verkehrsgutachten sind zwei verschiedene Erschließungsvarianten machbar. Die Stadt hat inzwischen nahezu vollständig die Flächen im Plangebiet erworben, bis auf ein Grundstück der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Die archäologischen Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. Zurzeit werden noch verschiedene Gutachten (Schallschutz, Umweltprüfung, Lufthygiene) vergeben beziehungsweise bearbeitet. Der Offenlagebeschluss bis Sommer 2020 ist deshalb sehr unwahrscheinlich.

Willy-Brandt-Platz auf Rang 4. Der Einleitende Beschluss ist im Herbst 2018 gefasst worden. Als Standort für ein neues Verwaltungsgebäude kommt es laut Ratsbeschluss von Dezember 2018 nicht mehr in Frage. Dafür haben laut Verwaltung mehrere Investoren ihr Interesse an der Entwicklung der Flächen bekundet. Deshalb wird der Bereich Kölner-/Ritterstraße/Südausgang Hauptbahnhof mitsamt Krefelder Promenade und der dort geplanten Mobilitäts- und Busstation weiterentwickelt.

Wohngebiet Moerser Landstraße/Buscher Holzweg auf Rang 5. Die Offenlage ist erfolgt, die Entwässerungskonzeption mit dem Kommunalbetrieb überarbeitet. In der geplanten Ratssitzung am 26. März sollte der Beschluss erfolgen. Doch die ist wegen Corona abgesagt.

Baugebiet Fischeln-Südwest auf Rang 6. Um einen Platz hochgerutscht ist der erste Teilabschnitt dieses neuen Baugebietes, das ein Vorzeige-Projekt werden soll. Die Offenlage ist erfolgt. Zurzeit läuft die Abstimmung zwischen Stadt und Wohnstätte als hauptsächliche Bauträger. Der B-Plan-Beschluss (652/1) ist derzeit noch für Mai/Juni geplant.

Umgestaltung Theaterplatz auf Rang 7. Der Beschluss ist gefasst, und derzeit wird an den Rahmenbedingungen für den Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes auf dem Theaterplatz gearbeitet. Danach folgen die Arbeiten für die Bauleitplanung.

Verberger Straße und Kempener Allee auf Rang 10 und 13. Die Weichen für das neue Wohngebiet an der Verberger Straße/Am Badezentrum sollten im Rat Ende März gestellt werden, der ist verschoben. Etwas länger hingegen dauert es noch bei dem B-Plan 737 für die Erschließung des Kasernengeländes Kempener Allee. Die Verwaltung rechnet mit dem Beschluss für 2021. Die Baugenehmigungen für den Umbau der ersten drei Mannschaftsgebäude liegen aber schon vor.

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