Bundesverdienstkreuz verliehen : Krefelderin erhält Orden für Hilfe in Afrika
Krefeld Rebecca Schwarz ist das Bundesverdienstkreuz am Bande überreicht worden. Mit dem Verein „Badilika“ unterstützt sie Projekte in ihrem Geburtsland Kenia.
Rebecca Schwarz aus Traar ist eine außerordentlich engagierte Frau. Die Diplom-Pädagogin, interkulturelle Trainerin und Privat-Dozentin ist beruflich ständig unterwegs, hat verschiedene Arbeitgeber in unterschiedlichen Städten. Trotzdem geht ihr Einsatz auch in der Freizeit unvermittelt weiter: Seit vielen Jahren setzt sie sich als Vorsitzende des Vereins „Badilika“ (Kiswahili für Veränderung) für Entwicklungshilfe in Kenia ein. Vor allem Bildungsprojekte für Kinder und Jugendliche liegen ihr dabei am Herzen. Für dieses Engagement ist ihr am Donnerstag im Krefelder Rathaus von Oberbürgermeister Frank Meyer das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht worden.
Dass sie dereinst in Deutschland einen Orden erhalten würde, war Rebecca Schwarz nicht in die Wiege gelegt. In Kenia kam sie 1965 zur Welt, ihr jüngerer Bruder starb mit 26 Jahren an Aids. „Das schmerzte sehr“, erinnerte sie sich viele Jahre später, gab aber gleichzeitig den ersten Anstoß für ihr großes ehrenamtliches Engagement.
1995 kam Rebecca Schwarz der Liebe wegen nach Deutschland. In Nairobi hatte sie ihren späteren Mann Jürgen, einen Krefelder, kennengelernt, der dort verschiedene Projekte betreute. Mit ihm gemeinsam zog sie nach Krefeld – und war selbst überrascht, wie rasch sie dort beruflich Fuß fassten konnte: Als freiberufliche Sprachdozentin – sie spricht neben Deutsch und Englisch drei Stammessprachen Kisuaheli – knüpfte sie Kontakte zu Universitäten und anderen Organisationen.
Bildung als Grundlage
für eine bessere Zukunft
Von ihrem Glück wollte sie etwas an diejenigen zurückgeben, die noch in Kenia leben. Bei einem Besuch dort traf sie Aids-Waisen, gründete im Oktober 2006 den Verein „Badilika“, unterstützte damit ein Dorf am Viktoriasee mit einer katastrophalen HIV- und Aids-Rate. Weitere Projekte folgten. Deren Hauptziel ist die Garantie einer guten Schulbildung der Kinder sowie die Einführung von Weiterbildungsangeboten. Bildung dient als Mittel im Kampf gegen Armut und als Grundlage für eine bessere Zukunft. Der Verein hilft dabei in erster Linie bereits vorhandenen Einrichtungen, die über Erfolg versprechende Ansätze verfügen.
Unterstützt werden derzeit unter anderem Aktionen für sauberes Trinkwasser in Kenia, eine gemischt konfessionelle Grundschule mit Kindergarten in Mombasa, eine Bibliothek und ein Teilzeit-Internat in der Nachbarschaft – und ein Kindergarten in Malawi.