Politik will Informationen Krefelder Rat gibt Verwaltung Hausaufgaben zum Drogenhilfezentrum auf

Der Plan für eine Errichtung eines Drogenhilfezentrums an der Schwertstraße spaltet nach wie vor die Gemüter in Krefeld. Der Stadtrat hat nun für das Projekt zwar grünes Licht gegeben, aber fordert von der Verwaltung auch gleichzeitig Informationen zur Präventionsarbeit.

 Die Caritas soll das kommende Drogenhilfezentrum betreiben.

Die Caritas soll das kommende Drogenhilfezentrum betreiben.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Viel wurde über die geplante Errichtung eines Drogenhilfezentrums an der Schwertstraße diskutiert. Dort, wo heute noch das städtische Corona-Diagnosezentrum untergebracht ist, sollen Abhängige in Zukunft einen Drogenkonsumraum, ein erweitertes Café Pause und ein eigenständiges niedrigschwelliges medizinisches Angebot vorfinden. Am 10. Februar hat der Stadtrat für diese Planung grünes Licht gegeben (WZ berichtete), der Verwaltung gleichzeitig aber Hausaufgaben erteilt.

Denn in den Beschluss für das Drogenhilfezentrum (DHZ), das von der Caritas betrieben werden soll, wurde zum einen ein Antrag der FDP-Fraktion aufgenommen. Die Liberalen fordern, dass den politischen Gremien vor der Inbetriebnahme des DHZ eine Konzeption zur kommunalen Drogenprävention in Familienzentren, Schulen und Jugendzentren vorgelegt wird. Außerdem, so forderte es Ratsherr Salih Tahusoglu, solle die Verwaltung ein Konzept „zur nachhaltigen Aufwertung und Entwicklung des geplanten Standortes und der Umgebung“ vorlegen. Ein Punkt, den immer wieder auch Anwohner in Fragestunden angebracht hatten.

Das gesamte Quartier soll entwickelt werden

Zuletzt hatte sich zudem Haus & Grund Krefeld in die Diskussion eingeschaltet und kritisiert, dass das Drogenhilfezentrum in ein Quartier versetzt werde, das strukturell ohnehin nicht zu den stärksten in Krefeld zählt. Der Ratsbeschluss sieht deshalb auch vor, dass der angrenzende Spielplatz Albrechtstraße und dessen direktes Umfeld gesichert wird. Ferner soll die Verwaltung ein Konzept zur Quartiersarbeit im Viertel erstellen. Angedacht sind in diesem Zusammenhang bislang die Einrichtung neuer öffentlicher Aufenthaltsmöglichkeiten im Quartier und die „unkomplizierte Zwischennutzung von leerstehenden Gebäuden“, heißt es in einer Stellungnahme der Stadt.

Ziel der Stadtverwaltung ist, dass die Drogenszene des Theaterplatzes das neue Drogenhilfezentrum nutzt. Um Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten, soll eine Ordnungspartnerschaft zwischen dem Fachbereich Gesundheit, der Polizei, dem Kommunalen Ordnungsdienst, der Staatsanwaltschaft Krefeld und der Caritas geschlossen werden. Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen hatte zuletzt immer wieder betont, dass das DHZ weder im Innen-, noch im Außenbereich eine rechtsfreie Zone werde. Es werde dafür Sorge getragen, dass sich keine feste Szene im öffentlichen Raum vor der Einrichtung bilde. Das DHZ soll noch in diesem Jahr in Betrieb genommen werden.

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