Hüls Jungtiere in Krefelder Wildgehege werden geschlachtet

Krefeld. · Im Februar erwarten die Wildschweine auf dem Hülser Berg wieder Nachwuchs. Jetzt soll Platz geschaffen werden.

 Die Wildschweingehege am Hülser Berg werden zu voll, daher werden Tiere entnommen.

Die Wildschweingehege am Hülser Berg werden zu voll, daher werden Tiere entnommen.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Im Wildschweingatter auf dem Hülser Berg steht in den nächsten Wochen Nachwuchs an. „Im November war Paarungszeit“, sagt Stadtförster Jens Poschmann. „Die Bachen tragen danach etwa drei Monate, drei Wochen und drei Tage lang – so die Faustzahl.“

Zwischen zehn und 15 Frischlinge bringen die beiden Bachen, die im Wildgehege leben dann zur Welt. „Im vergangenen Jahr hatte die eine zehn Jungtiere, das war ganz schön proper. Bei der anderen waren es vier“, berichtet Poschmann.

Wenn im Februar die neuen Frischlinge geboren werden, würde es im Gatter also ganz schön voll. Darum werden wie in jedem Jahr die Jungtiere des Vorjahres entnommen, bevor der neue Nachwuchs geboren wird. „Die Hälfte haben wir vor einigen Tagen herausgeholt, der Rest folgt in der kommenden Woche“, so der Förster.

Keiler und Bache werden
mit Futter abgelenkt

Für den etwa fünf Jahre alten Keiler und die beiden ausgewachsenen Bachen bedeute dies aber keinen Stress. „Die werden für eine halbe Stunde mit Futter abgelenkt und merken das kaum.“

Die entnommenen Jungtiere werden von fachkundigem Personal im Gatter geschossen und dann an einen ortsansässigen Metzger verkauft. „Außerdem findet vorher bei einer Lebendbeschau eine Fleischkontrolle durch das Veterinäramt statt“, sagt Poschmann.

Die jährliche Reduzierung des Bestandes ist unvermeidlich. Neben dem internen Stress und auch der Schwächung des Immunsystems, die der Platzmangel bei Überpopulation für die Tiere bedeuten würde, könne es auch zu Konflikten kommen, wenn mehr als ein ausgewachsener Keiler im Gehege lebt. „Die würden sich wahrscheinlich kloppen“, befürchtet Poschmann. Zudem täte die Inzucht der Rotte nicht gut, wenn beispielsweise junge Keiler das eigene Muttertier decken.

Die erwachsenen Wildschweine im Gatter können laut Förster bis zu zehn Jahre alt werden. Aber auch sie werden danach nicht durch eigenen Nachwuchs ersetzt, sondern durch zugekaufte Tiere. „Das tut der Blutlinie gut“, sagt Poschmann. Die zugekauften Tiere kämen dann aus Wildparks oder Gattern in der Umgebung.

Für den Moment bleiben der Keiler und seine beiden Bachen aber, wo sie sind. Nur um sie herum wird es zunächst im Wildschweingehege recht leer werden, bevor dann im Februar neue kleine Schweinchen auf dem Hülser Berg beobachtet werden können.

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