Neuwahlen : Outokumpu-Betriebsrat in Krefeld tritt nach drei Gerichtsprozessen komplett zurück
Krefeld Nach drei Gerichtsprozessen ist für den Outokumpu-Betriebsrat in Krefeld Schluss: 1500 Beschäftigte des Edelstahl-Unternehmens wählen nach nur einem Jahr neu.
Nachdem vier Outokumpu-Mitarbeiter die Ergebnisse der Betriebsratswahl vom März 2018 angefochten haben und das ganze vor Gericht ging, ist der Outokumpu-Betriebsrat am 25. Januar komplett zurückgetreten. Noch bevor in zweiter Instanz über den Fall entschieden wurde.
Das Arbeitsgericht Krefeld hatte die Wahl im vergangenen Jahr für ungültig erklärt. Der Betriebsrat selbst hatte dagegen Beschwerde eingelegt. Am 19. Februar hätte nun das Landesarbeitsgericht in Düsseldorf entscheiden sollen.
Die rund 1500 Mitarbeiter in dem Edelstahl-Unternehmen werden nun im Frühjahr erneut an die Wahlurnen gehen müssen, ein Jahr nach der letzten Wahl. Die normale Amtszeit beträgt eigentlich vier Jahre.
Die Entscheidung für den Rücktritt war einstimmig. Auf den unter den Beschäftigten verteilten Flugblättern hieß es zur Erklärung, dass kein gemeinschaftliches Handeln mehr „im Sinne der Belegschaft möglich“ sei und damit könnten die Interessen der Mitarbeiter „nicht mehr zufriedenstellend vertreten werden“.
Der Betriebsrat bei Outokumpu hat 15 Mandate. Bei der Wahl waren acht Listen mit Kandidaten – und den nötigen Unterstützerunterschriften aus der Belegschaft – angetreten. Kandidaten von sieben Listen schafften es in den Betriebsrat. Größte „Fraktion“: die sieben IG-Metall-Mitglieder der entsprechenden Liste. Darunter auch der seit 2015 amtierende Betriebsratsvorsitzende.