Krefeld: Notschlafstelle für Obdachlose - Anwohner haben Bedenken
Sozialamtsleiter Wolfram Gottschalk versucht, Anwohnern Sorgen vor der neuen Unterkunft zu nehmen.
Krefeld. Wolfram Gottschalk spricht ganz offen. Zu oft wurde ihm auf ähnlichen Terminen zuvor Ablehnung entgegengebracht. „Diese Gespräche sind nicht immer die angenehmsten.“ Adressiert sind diese Worte an die Mitglieder des Bürgervereins Krefeld-Ost. Die Ehrenamtler um den Vorsitzenden Manfred Grünwald hatten den Sozialamtsleiter zu ihrer Jahreshauptversammlung eingeladen, um Informationen zur neuen Notschlafstelle an der Oppumer Straße aus erster Hand zu bekommen. „Wir müssen die Don-Bosco-Schule, in der die Notschlafstelle der Stadt derzeit untergebracht ist, bis Mitte April räumen“, berichtet Gottschalk.
Als neue Unterkunft wurde von der Stadt die ehemalige Flüchtlingsunterkunft an der Oppumer Straße ausgewählt. Eine Wahl, die nicht jedem der Anwesenden schmeckt. „Das Viertel ist schon schwierig genug, muss das jetzt auch noch sein?“, fragt eine Zuhörerin. „Ich kann Ihre Bedenken verstehen“, versichert Gottschalk und erklärt: „Vom Gesetz her sind wir aber verpflichtet, den Abstand zwischen Tagesaufenthalt und Notschlafstelle nicht zu groß werden zu lassen. Wenn wir das Gebäude an der Oppumer Straße nicht nutzen würden, obwohl es sich eignet und die Stadt es bis 2030 angemietet hat, wäre das unwirtschaftlich.“
Das Haus an der Oppumer Straße wurde zur Hochzeit der Zuwanderung von der Stadt für 15 Jahre angemietet. 99 Menschen waren zum Teil in den Räumen der ehemaligen Firma Hellenthal untergebracht. Nicht mehr als 20 sollen es vorerst ab April werden. „Ganztägig werden sechs bis acht von ihnen in der Unterkunft betreut, zudem wird es zehn Schlafplätze für die Nacht geben“, sagt der Sozialamtsleiter. Es könnten aber mehr werden. Oder vorerst gar keine. „Das Gebäude muss erst saniert werden. Wie lange das dauert und ob die Notschlafstelle bis Mitte April bezugsfertig ist, kann ich nicht sagen. Die Handwerker sind derzeit sehr beschäftigt.“