Pandemie-Lage in Krefeld Corona: Noch gibt es keine Lockerungen

Krefeld · Erst wenn die Inzidenz an fünf Werktagen hintereinander unter 50 bleibt, entfällt der Testnachweis in der Krefelder Gastronomie.

 Die Stadt kontrolliert in den Corona-Schnelltestzentren die Einhaltung der Hygiene-Standards.

Die Stadt kontrolliert in den Corona-Schnelltestzentren die Einhaltung der Hygiene-Standards.

Foto: dpa/Christophe Gateau

Die Corona-Lage in Krefeld entspannt sich weiter – und das weckt Begehrlichkeiten nach schnelleren Öffnungen und provoziert offenbar auch die Mißachtung wichtiger Regeln. So lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Freitag erneut knapp unter der 50er-Marke (49,7), was bereits am Vormittag viele Krefelder animierte, den Biergarten des Stadtwaldhauses aufzusuchen in dem Glauben, man könne dort auch ohne negativen Corona-Test einkehren. Dem ist aber nicht so, stellte Oberbürgermeister Frank Meyer am Mittag in einer Pressekonferenz noch einmal klar. So muss die Inzidenz mindestens fünf Werktage unter 50 bleiben, dann muss auch das Land noch Grünes Licht geben, bis weitere Beschränkungen und Verpflichtungen aufgehoben werden können. Dies könnte demnach frühestens am nächsten Donnerstag (Fronleichnam) der Fall sein, wobei Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen betonte, dass das Land stets von einer Inzidenz „von konstant und deutlich unter 50“ spreche.

Gleichwohl verhehlte der OB nicht, wie sehr er sich über die gute Entwicklung freut: „Vor kurzem wurden wir noch im Rat kritisch gefragt, warum die Zahlen in Krefeld höher als in anderen Städten seien, jetzt stehen wir besser da.“ Allerdings sagte Meyer auch, dass selbst eine 50er-Inzidenz eine Herausforderung bleibe, zum Beispiel wenn es um die Nachverfolgung von Infektionen geht: „Nur zur Erinnerung, im vergangenen Jahr noch wurde bei der 50 die Notbremse gezogen.“ Insofern gebe es keinen Spielraum für Leichtsinn.

Am Freitag wurden 30 neue Covid-19-Fälle gemeldet, als akut infiziert gelten damit 240 Krefelder. In einer Klinik liegen 24 Corona-Patienten, acht davon auf der Intensivstation.

Betrugsverdacht: Teststellen rechnen nicht mit der Stadt ab

Sorgen macht der Stadtregierung, dass sich in den letzten Tagen vermehrt unter Quarantäne stehende Krefelder nicht an ihre persönliche Ausgangssperre gehalten haben. Der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) hat am Mittwoch 20 Personen aufgesucht und in 13 Fällen nicht zuhause angetroffen. Am Donnerstag kontrollierte der KOD zehn „Quarantäne-Bürger“ und registrierte fünf Verstöße. Den Sündern drohen drastische Bußgelder von mindestens 200, im Zweifelsfall aber auch von mehreren tausend Euro. Und sollte ein Quarantäne-Brecher tatsächlich jemanden anstecken, kann dies auch ein Fall für den Staatsanwalt werden.

Während der anhaltende Mangel an Impfstoff  das Impfzentrum am Sprödentalplatz weiterhin dazu zwingt, nur Zweitimpfungen durchzuführen, lassen sich die Krefelder weiter fleißig auf das Virus testen. Von bislang 215 500 Bürgertests waren nur 1030 positiv. Im Krisenstab der Stadt waren auch die etwaigen Abrechnungsbetrügereien von Teststellenbetreibern ein Thema. Ein dabei landesweit auffällig gewordenes Unternehmen ist auch in Krefeld mit einigen Teststationen vertreten, teilte Sabine Lauxen mit. Aber: Die Zahl der Tests wird von den Betreibern nur an das Land NRW gemeldet, von dort erfolgt erst eine nachgelagerte Meldung an die Kommunen. Die Abrechnung erfolgt also nicht durch die Stadt, sondern durch das Land. Insofern hat die Stadt Krefeld keinen Einblick, ob die Zahl der tatsächlich durchgeführten Tests mit den abgerechneten Tests übereinstimmt. Lauxen: „Wir prüfen aber, ob die hygienischen und fachlichen Test-Standards  eingehalten werden und wenn das nicht der Fall ist, was vorgekommen ist, dann wird diese Teststelle auch vorübergehend geschlossen.“ 

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