Bockum Neues Quartier für Senioren in Bockum

Bockum · Zwischen Tiergarten- und Kaiserstraße ist in Bockum ein kleines Quartier, ganz für Senioren, entstanden. Denn das frühere Altenheim am Tiergarten hat sich in den vergangenen Monaten verdoppelt. Während das neu errichtete Karl-Bednarz-Haus schon von Rasen, Rosen und Bäumen eingefasst ist, wird derzeit an den Außenanlagen des direkt nebenan liegenden und um wenige Monate jüngeren Günter-Böhringer-Haus noch gearbeitet.

 Die Bewohner aus zwei Altenheimen leben noch in zwei Neubauten an der Kaiserstraße.

Die Bewohner aus zwei Altenheimen leben noch in zwei Neubauten an der Kaiserstraße.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Das Altenheim am Tiergarten wurde abgerissen.

„Die letzten 54 Senioren aus dem Haus am Westwall haben im Böhringer-Haus eine neue Heimat gefunden. Ihr Umzug war jetzt, in Corona-Zeiten, eine große Herausforderung, hat aber nur einen Tag gedauert“, berichtet Jens Drießen, Geschäftsführer des Trägers, der evangelischen Altenhilfe gGmbH. „Das lag vor allem daran, dass außer den persönlichen Dingen der Bewohner und einigen Betten kein Inventar transportiert werden musste. Alles ist neu.“

Eine Einweihung gibt es
vielleicht als Sommerfest

Insgesamt 140 Senioren wohnen in den Häusern mit den großen Fenstern und halbrunden Balkonen. Drießen: „Von den Architekten AIP-Wohnen aus Moers, die seit 2004 Projekte im Bereich Altenpflegeheime realisieren, wurden die Gebäude seniorengerecht geplant. Sie besitzen jedes einen großzügigen Empfang im Erdgeschoss plus drei Etagen mit jeweils zwei Wohngruppen in lichten Räumen.“

In jedem Zimmer sei Technik von der Rufanlage bis zum Flatscreen installiert. Beide Gebäude sind eigenständig und besitzen Rezeption und Gemeinschaftsraum mit Cafeteria. Das Wohngruppenkonzept verspreche kurze Wege für alle Beteiligten, berichtet er weiter. Der Fachkräfteanteil sei im neuen Haus auch auf 70 gegenüber 58 Prozent im Westwall erhöht worden.

Wegen des Virus müsse jedoch zunächst auf eine große Einweihungsfeier verzichtet werden, berichtet der Geschäftsführer weiter. „Wir möchten sie mit einem Sommerfest im nächsten Jahr nachholen.“ Das wird auf der großen gemeinsamen Außenanlage passieren, die noch nicht fertig ist. In deren Mittelpunkt ist neben viel Grün ein feststehender Pavillon geplant, in dem es auch Getränke und kleine Speisen geben soll.

Noch ein Blick zurück zum Altenheim am Westwall: Bis 1985 lebten dort 60 Senioren. Damals war das Haus in einen Pflegebereich mit 30 und einen Wohnbereich mit weiteren 30 Menschen unterteilt. Das war vor 40 Jahren noch Standard.

Mitte der 1980er Jahre wurde das Gebäude über mehrere Jahre saniert und 1989 wieder in Betrieb genommen. Für die Zeit der Sanierung zogen die Bewohnenden in den gerade fertiggestellten Wilhelmshof.

Seit 1989 besteht das Altenheim Westwall in seiner jetzigen baulichen Struktur. Anfangs befanden sich auf jeder Etage noch zwei Wohnraumappartements. Die wurden — mit Einführung der Pflegeversicherung 1995 — in jeweils zwei eigenständige Bewohnerzimmer umfunktioniert. Seitdem leben 54 Menschen in 22 Einzel- und 16 Zweibett-Zimmern.

Vor sechs Jahren wurde die strahlend weiße Fassade von einem Fassadenkünstler aus Brandenburg neugestaltet. Der Evangelische Gemeindeverband Krefeld als Eigentümer hat die Immobilie zum 1. Juli verkauft. Was dort passiert, ist noch nicht bekannt.

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