Corona-Epidemie Das ist das neue Hygienekonzept für Busse und Bahnen in Krefeld

Krefeld · Derzeit werden alle Busse und Bahnen mit Desinfektionsspendern ausgerüstet. Künftig werden zudem an jeder Haltestelle alle Türen geöffnet.

 Busse und Bahnen der SWK bekommen Desinfektionsspender.

Busse und Bahnen der SWK bekommen Desinfektionsspender.

Foto: Andreas Bischof

Die Stadtwerke Krefeld (SWK) rüsten sich mit einem dauerhaften Hygiene-Konzept für die Corona-Zeit. „Wir setzen auf den ÖPNV. Daher tun wir alles, um Fahrten mit Bus und Straßenbahn sicher zu machen“, sagt Carsten Liedtke, Sprecher des Vorstandes der SWK. Da es keine Personenbeschränkung gibt und daher die Mindestabstände in den Verkehrsmitteln nicht eingehalten werden können, gilt zum einen die bundesweite Maskenpflicht.

Zum anderen wollen die SWK mit weiteren Maßnahmen mehr Sicherheit gewährleisten. Derzeit werden alle Busse und Bahnen mit Desinfektionsspendern ausgerüstet. Künftig werden zudem an jeder Haltestelle alle Türen geöffnet, um einen besseren Luftaustausch zu gewährleisten. „Damit haben wir eine deutlich bessere Situation als etwa im Flugzeug“, sagt Liedtke. Die Reinigungsintervalle seien zudem deutlich verkürzt worden. Künftig werde es auch ein Team geben, das während der Fahrt reinigt.

Inzwischen gibt es die Tickets auch wieder beim Fahrer. Mitte März hatten die SWK diesen Service aus Sicherheitsgründen eingestellt. Inzwischen sind die Fahrzeuge aber alle mit Glasscheiben ausgerüstet, die Fahrer und Fahrgäste schützen. Gleichzeitig werben die SWK aber aktiv für ihre App und den kontaktlosen Ticketverkauf.

Finanziell hat Corona bereits Spuren hinterlassen. Die SWK werden laut Liedtke im ÖPNV voraussichtlich einen mittleren einstelligen Millionenbetrag Corona-bedingt verlieren. „Wenn wir weniger Tickets verkaufen, dann fehlen diese Einnahmen sofort im Ergebnis, denn alle Kosten laufen weiter“, erklärt Liedtke. Allein im April seien die Fahrgastzahlen um 30 Prozent eingebrochen, langsam erholen sich die Zahlen aber wieder. Mit dem Land NRW sei man im Austausch, um Geld aus dem Rettungsschirm zu erhalten. 700 Millionen Euro (200 Millionen Land, 500 Millionen Bund) werden insgesamt bereitgestellt, um die Fahrgeldausfälle im ÖPNV auszugleichen.

Wie sich Corona dauerhaft auf den ÖPNV in Krefeld auswirken wird, vermögen Liedtke und Vorstandskollegin Kerstin Abraham noch nicht abzuschätzen. Inwieweit etwa Homeoffice, der Umstieg aufs Rad oder aufs Auto zu weniger Fahrgästen führen werden, müsse sich in Zukunft zeigen.

Liedtke zeigte sich aber überzeugt, dass der ÖPNV  unverzichtbar sei: „Die SWK transportieren pro Tag 100 000 Kunden. Ein Umstieg in großem Stil auf Rad oder Auto ist in den Städten kapazitätsmäßig nicht zu bewerkstelligen.“

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