Krefeld: Neuer Chefarzt Komplexe Betreuung für ältere Krankenhauspatienten

Krefeld · Stefan Schreiber ist neuer Chefarzt der Geriatrie am Helios Krankenhaus in Hüls und am Lutherplatz.

 Stefan Schreiber ist seit dem 1. Oktober der neue Chefarzt der Geriatrie am Helios Krefeld.

Stefan Schreiber ist seit dem 1. Oktober der neue Chefarzt der Geriatrie am Helios Krefeld.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die Menschen werden immer älter – damit ändern sich auch die Anforderungen an die Medizin und die Ärzte, die die älteren Patienten behandeln. Das Helios-Krankenhaus in Krefeld mit den Standorten am Lutherplatz und in Hüls möchte künftig die Geriatrie (Altersheilkunde) noch stärker ausbauen. Seit 1. Oktober ist Stefan Schreiber (52) Chefarzt der standortübergreifenden Geriatrie.

„Wir Altersmediziner behalten den Menschen in seiner Gesamtheit im Blick, beurteilen sämtliche Organe, Vorerkrankungen, funktionelle oder geistige Schwächen“, sagt Schreiber. Der Facharzt für Innere Medizin, Geriatrie, Diabetologie, Ernährungsmedizin und Gastroenterologie war von 2017 bis September 2020 Chefarzt der Geriatrie am Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen in Trier. Er lebt nun mit seiner Familie in Mönchengladbach.

Ziel sei es, Patienten mit geriatrischem Therapiebedarf ab dem ersten Tag im Krankenhaus ein gesamtheitliches Behandlungskonzept anzubieten, unabhängig davon, ob der Patient wegen eines Oberschenkelhalsbruchs, einer Lungenentzündung oder Herzrhythmus-Störungen behandelt wird. Ältere Patienten ab 70 werden, so Schreiber, bereits zum Beginn eines Krankenhausaufenhaltes auf ihre Hilfsbedürftigkeit hin untersucht.

Zwei spezielle Fachkräfte loten den Therapiebedarf aus

Daher gibt es im Helios Krefeld auch zwei „Geri-Nurses“ (Geriatrie-Krankenschwestern), die als Lotsen fungieren sollen. Diese zwei speziell geschulten Pflegefachkräfte helfen, anhand von Eingangstests die Patienten zu identifzieren, die eine komplexe Therapie benötigen.   „Geri-Nurse“ Natalie Kopanski erklärt: „Die Patienten kommen viel schneller wieder auf die Beine, wenn man neben der Akutbehandlung direkt  auch geratrische Behandlungen startet.“

In der Geriatrie in Hüls können derzeit, unter Corona-Bedingungen, 45 Patienten geriatrisch komplex behandelt werden. „Das können wir auf bis zu 70 Plätze ausbauen“, sagt Tanja Langsenkamp, kaufmännische Standortleiterin des Helios Cäcilien-Hospitals Hüls. Dazu kommen weitere Plätze am Lutherplatz, so dass bis zu 100 solcher Behandlungen angeboten werden können.

Die Corona-Pandemie stellt die Krankenhäuser vor  Herausforderungen, das geben Schreiber, Kopanski und Langsenkamp zu. Viele Abläufe seien neu strukturiert worden. Im Helios am Lutherplatz wurde etwa eine Isolierstation eingerichtet. Auch an Covid-19 erkrankte ältere Patienten können geriatrisch komplex behandelt werden, betont Schreiber. 

Belastend sei es auch gerade für ältere Patienten, dass sie aufgrund der Pandemie nicht im Krankenhaus besucht werden dürfen. In Ausnahmefällen und wenn es zur Genesung dringend erforderlich sei, würden aber indivuelle Lösungen gefunden. Angesichts der Dimension der Pandemie sei das Verständnis von Patienten und Angehörigen für das grundsätzliche Besuchsverbot deutlich größer als noch im Frühjahr. „Viele haben das Ausmaß der Krise deutlicher vor Augen“, glaubt Langsenkamp.

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