Kaiser-Wilhelm-Museum : Café im KWM könnte nach Umbau im Sommer 2020 öffnen
Krefeld Museumschefin Katia Baudin hat einen Entwurf fertigen lassen. Die Umsetzung würde 420 000 Euro kosten.
Für Katia Baudin ist es der „wichtigste Raum im ganzen Kaiser-Wilhelm-Museum“. Die Rede ist vom Café hinter der Eingangshalle. Besonders einladend ist der 130 Quadratmeter große Raum mit der hohen Kassettendecke bisher aber nicht. Dafür sorgen vor allem weiße Wände und eine miserable Akustik. „Der Raum ist kalt, die Leute fühlen sich nicht wohl“, hält die Museumsdirektorin fest. Doch das soll sich mit Hilfe des in Paris lebenden Wieners Robert Stadler ändern: Der renommierte Designer hat einen Gestaltungsentwurf für die Räume gemacht, den Baudin im Kulturausschuss vorgestellt hat.
Kunst und Design – diese beiden Elemente verbinden sich in der Arbeit von Stadler, weshalb er aus Sicht von Baudin perfekt zum KWM passt, das einst als Museum für Kunst und Kunstgewerbe gegründet worden ist. Die Avantgarde im Designbereich wurde damals im Museum präsentiert – und Stadler soll diese Tradition fortsetzen. Mehrfach schon war er auf Einladung von Katia Baudin in Krefeld. Er hat sich die Räume angeschaut und einen Gestaltungsentwurf gemacht, der mit vielen Details zum Haus und zu Krefeld passt. Parallel dazu beschäftigt sich seit Monaten eine Arbeitsgruppe aus Museumsmitarbeitern und Experten aus verschiedenen Bereichen der Stadtverwaltung mit der Zukunft des Cafés. „Wir müssen einen Raum schaffen, der etwas Besonderes hat“, betont Baudin. Denn dieser Raum bestimme den ersten Eindruck, den man vom Museum hat. Stadler muss dabei gleichzeitig das Problem der Akustik anpacken – und die Lösung kommt aus Krefeld.
Verseidag will Stoff liefern,
der nach Marmor aussieht
Moderne Akustikpaneele, die aus Beton und Marmor zu bestehen scheinen, in Wahrheit aber aus leichtem Stoff gefertigt sind, teilen den großen Raum in verschiedene Bereiche auf. Da gibt es eine gemütliche Lounge mit langer Bank im Beton-Design, eine kleinere Sitzgruppe vor einer Videowand hinter einem luftig-gelben Vorhang, einen dunkelroten Bar-Bereich mit hohen Hockern sowie das eigentliche Café vor den Fenstern zum Hof. Das Material für den Schallschutz will nach Auskunft von Susanne Buckesfeld die Verseidag als Sachspende beisteuern.