Kommunion in Zeiten von Corona Kommunion ist in diesem Jahr anders

Krefeld. · Wie die Gemeinschaften der Gemeinden und Pfarreien die Erstkommunion in diesem Corona-Jahr durchführen, ist noch nicht einheitlich geklärt. „Alle haben das Bemühen, den Kindern und deren Familien gerecht zu werden“, erklärt Georg Nuño Mayer, Referent im Büro der Regionen Krefeld und Kempen-Viersen im Bistum Aachen.

 Das Kommunionskind Johanna Maria Güntzel in der Kirche St. Cyriakus in Hüls. Johannas Kommunion ist anders als sonst, dafür feiert sie aber mehrmals.

Das Kommunionskind Johanna Maria Güntzel in der Kirche St. Cyriakus in Hüls. Johannas Kommunion ist anders als sonst, dafür feiert sie aber mehrmals.

Foto: Andreas Bischof

„Es wird jetzt viel miteinander geredet.“ Allein in Hüls, an St. Cyriakus, steht allerdings bisher ein Plan. Dort hatten die Kinder auch in diesem Jahr einen besonderen Weißen Sonntag.

In Hüls ist Gemeindereferentin Leonie Peuten-Thomas für die erste Kommunion von 65 Mädchen und Jungen zuständig. „Nach dem Lockdown wussten wir schnell, dass es kein Ostern, keine Erstkommunion im herkömmlichen Sinn, geben würde und haben die Eltern darüber informiert.“ Glücklicherweise hätten die Mädchen und Jungen bereits zwischen November und Februar den größten und wichtigsten Teil des Unterrichts erfahren, berichtet sie weiter. Im Januar hatten die Kinder in Kevelaer auch ihre eigenen Hostien für den großen Tag in der zuständigen Bäckerei gestanzt. „Wir wollten die Kinder an ihrem ,Weißen Sonntag`, dem traditionellen Kommunion-Tag eine Woche nach Ostern, persönlich ansprechen und haben ihnen Briefe geschrieben. Darin machten wir den Vorschlag, die Kinder sollten in ihrer Kommunion-Kleidung und bei brennender Kerze frühstücken. Was auch geschah. Am gleichen Sonntag haben alle – nach und nach – bei Spielwaren Palimpalim 65 frisch aufgepustete kunterbunte Luftballons bekommen.“

Mit einem Luftballon wurde
ein individueller Gruß versandt

Die Kinder haben sie mit einem Gruß an die Menschen versehen, die sie finden sowie erklärt, um was es geht, und um Antwort gebeten. Dann flogen die luftigen Kugeln von 65 verschiedenen Orten aus in die Höhe. Das alles geschah in Kommunionkleidern und -anzügen. Pfingsten wurden bemalte Steine ausgelegt zur Nachricht „Mit Jesus auf dem Weg“.

Mittlerweile steht fest, dass die 65 Kinder ihre Erste heilige Kommunion im August in vier Gruppen an zwei Tagen feiern werden. Das wird an den Samstagen, 22. und 29. August, jeweils um 10 und 11.30 Uhr, sein. Außer ihnen sind pro Kind – nach dem derzeitigen Stand – acht Familienmitglieder erlaubt. „Statt des Singens, das fünf Meter Corona-Abstand verlangt, werden die Kinder ihre Lieder dabei summen. Das wird jetzt geübt.“

Jede Gemeinde muss
einen eigenen Weg finden

Über die anderen katholischen Gemeinden berichtet Georg Nuño Mayer: „Wir sind noch in Corona-Zeiten und jede Gemeinde muss damit umgehen. Die Verantwortlichen der Pfarreien sind im Gespräch mit den Eltern, um Lösungen zu besprechen und anzubieten. Der Dialog findet statt und es sollen — im Rahmen der Beschränkungen — Lösungen und auch Einzellösungen gefunden werden. Die Bereitschaft und Flexibilität seitens der Gemeinden und das Verständnis der Eltern ist durchgängig sehr groß.“

Die Gemeinden seien unterschiedlich von ihrem sozialen Umfeld, Verständnis und Traditionen. „Manche Gemeinden unterbreiten den Eltern einen Vorschlag, der dann mit den Eltern diskutiert wird. Andere Gemeinden beginnen den Dialog ohne eine konkrete Vorgabe und wollen erst einen offenen Austausch. Manche Gemeinden beginnen schon vor dem Sommer mit den Erstkommunionen und andere erst danach.“

Es gebe auch die Lösung, die Erstkommunion in kleinen Gruppen anzubieten. Andere Gemeinden integrierten sie in die laufenden Eucharistiefeiern aber im besonderen Rahmen. „Es ist immer eine Frage der Abwägung von Wünschen und Bedürfnissen einzelner und von dem was lokal möglich ist“, sagt der Referent. „Ein Dialog in Corona-Zeiten beispielsweise mit Eltern von 130 Kindern in einer Pfarrei ist nicht einfach, da sich eine kollektive Meinungsbildung und Partizipation schwer gestalten lässt. Es werden dennoch unterschiedliche Formate des Dialogs ausprobiert.“

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