Mobile Bänke und Gastro statt Parkplätze Kölner Straße wird zum „Lernort“

Fischeln · Was soll auf der Fischelner Hauptverkehrsachse passieren? Was verbirgt sich hinter dem Begriff „Lernraum“? Ein Experiment, wie der Titel schon andeutet.

Bereits im Mai könnte das Experiment unter dem Titel „Lernraum“ auf der Kölner Straße starten.

Bereits im Mai könnte das Experiment unter dem Titel „Lernraum“ auf der Kölner Straße starten.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

. So recht glauben wollen viele Bezirksvertreter in Fischeln inzwischen nicht mehr, dass ihre Kölner Straße schöner gestaltet wird. Obwohl sie die Stadt eindringlich darum gebeten hatten, diese Maßnahme im Rahmen des großen „Integrieten Handlungskonzeptes Fischeln“ vorzuziehen. Doch jetzt hat die Verwaltung geliefert und in der Sitzung der BZV am Donnerstagabend eine Vorlage zur Etablierung eines „Lernraum Kölner Straße“ eingebracht. Entschieden wird darüber nächste Woche im Planungsausschuss, wobei eine breite Zustimmung als sicher gilt.

Schon Mitte Mai soll das Experiment beginnen

Was soll auf der Fischelner Hauptverkehrsachse passieren? Was verbirgt sich hinter dem Begriff „Lernraum“? Ein Experiment, wie der Titel schon andeutet. Ausprobiert wird hier die überall schon lang diskutierte Umverteilung des Straßenraums an ausgesuchten Stellen zwischen Anrather-/ Hafelsstraße und Hees. Mehr Platz für Fußgänger, weniger für parkende Autos.

Im Kern geht es um die Platzierung von sechs mobilen Sitzgelegenheiten, zwei temporären Gastro-Angeboten im Straßenraum und dreier Fahrrad-Abstellanlagen. Der Werbering will das Ganze mit neuen Pflanzkübeln garnieren. Dafür sollen elf der 60 Auto-Parkplätze am Straßenrand wegfallen. Als Alternativen nennt die Stadt Parkmöglichkeiten auf dem Marienplatz und  an der Hafelsstraße.

Wer hier etwas über moderne und klimafreundlichere Verkehrspolitik lernen soll, daraus macht Planungsdezernent Marcus Beyer keinen Hehl, wenn er sagt: „Ich bin sicher, dass gerade Autofahrer in Zukunft ihre Rolle neu erlernen müssen. Jahrelang haben wir ihnen den Vorzug in Städten gegeben. Damit sind Blechwüsten entstanden, die Fußgänger und Radfahrer verdrängt und die Geräusch- und Geruchskulisse negativ verändert haben.“ Um nun auch auf einer so belasteten Achse wie der Kölner Straße in Fischeln zumindest ein wenig Aufenthaltsqualität zu schaffen, aber auch um die Mobilitätswende auf den Weg zu bringen, müsse die prominente Rolle der Autofahrer wieder ein Stück zurückgenommen werden. Lernen wollen bei dem Pilotprojekt mit den mobilen Modulen aber auch die Verkehrs- und Stadtplaner – nämlich, wo die Verweilzonen und Fahrradplätze gut angenommen werden. Und wo sie weniger sinnvoll sind.

Die Stadt schätzt die Kosten des Projektes auf 60 000 Euro. Losgehen soll es schon Mitte Mai – wenn die Stadt bei der Ausschreibung einen passenden Anbieter für die mobilen Anlagen findet.

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