Klimaschutz in Krefeld : Klimaschutz beginnt schon im Heizungskeller
Krefeld Bis Ende des Jahres soll das Konzept „Krefeld Klima 2030“ erarbeitet sein. Darin werden konkrete Maßnahmen der Stadt, aber auch für jeden Bürger stehen.
Eine Kooperation mit der Bewegung „Fridays for Future“ gibt es zwar nicht, sagt Umweltdezernent Thomas Visser. Doch der Termin zur Vorstellung erster Ergebnisse bei der Erstellung des Konzepts „Krefelder Klima 2030“ ist kurz vor der Mahnwache vor dem Krefelder Rathaus gut gewählt. Und für besagte Mahnwache lässt Visser auch klare Sympathien erkennen. „Den Schülern jetzt zu sagen, ihr dürft während der Unterrichtszeit nicht demonstrieren, das geht gar nicht“, sagt er.
Was kann die Stadt Krefeld tun, um die CO2-Emissionen zu senken? Wie können sich private Haushalte, Verwaltungen, Industrie und Handwerk, aber auch Vereine, Schulen und Kindergärten einbringen? Dies soll „Krefeld Klima 2030“, das mit Bundesmitteln gefördert wird, aufzeigen. „Wobei wir uns auch nach Fertigstellung des Konzepts nicht zurücklegen und sagen können: Das war es dann“, so Visser. Klimaschutz sei eine dauerhafte Aufgabe, zu der die ganze Bürgerschaft etwas beitragen könne.
Dass der Klimawandel längst begonnen hat, macht André Möller von der Firma Wert-Sicht, die an der Erarbeitung des Konzepts beteiligt ist, anhand von einigen Zahlen klar. Die Zahl der Sommertag mit mehr als 25 Grad hat in NRW seit 1951 um 17 zugenommen, bei Hitzetagen mit mehr als 30 Grad gab es sechs mehr. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der Frosttage um 17, die Zahl der Eistage um sieben gesunken. Gleichzeitig fällt im Sommer immer weniger Regen, was 2018 Folgen für die Rheinschifffahrt hatte – und zum Austrocknen der Niepkuhlen führte.
Das Klimaschutzkonzept für Krefeld will zweierlei: Nach einer Analyse des Ist-Zustandes sollen Maßnahmen zur Senkung der CO2-Emissionen erarbeitet werden. Darüber hinaus will es aber auch die Frage beantworten, wie die Folgen des Klimawandels abgemildert werden können. „Krefeld geht hier einen Schritt weiter als andere“, so Möller.
Die bisher beispielhaft aufgezeigten Maßnahmen sind keine Überraschung. Um weniger Strom und Wärmenergie zu verbrauchen, können Fassaden gedämmt, neue Fenster eingebaut und fossile Energieträger vermieden werden. Die Senkung der Raumtemperatur im Winter (Faustformel: ein Grad spart sechs Prozent Heizenergie) kann jeder Bürger zuhause umsetzen.