Bildung : Kinder können auch mit digitalen Medien lesen lernen
Mitte. Der Verband „Mentor — Die Leselernhelfer“ stellte in der Volkshochschule Methoden und Apps vor.
„Die Kinder lernen die Bedienung eines Smartphones, bevor sie die Buchstaben erlernen“, sagt Medienwissenschaftlerin Anna Soßdorf beim Fachtag vom Verband „Mentoren — Die Leselernhelfer“ in der Volkshochschule. In NRW haben rund 20 Prozent der Drittklässler Probleme beim Lesen. Das geht aus der Lernstandserhebung 2017 hervor. Soßdorf macht deutlich, dass die digitalen Medien immer mehr in den Vordergrund treten, dass „viele Eltern aber unsicher sind, was ihr Kind nutzen darf“.
Der erste Kontakt, den Kinder mit dem geschriebenen Wort haben, sei immer noch das Kinderbuch. keineswegs ersetzt, doch können Medien als sinnvolle Ergänzung dienen“, erklärt Soßdorf. Für die Kinder seien die Medien eine Möglichkeit, den schulischen Charakter mit dem Spielerischen zu verbinden. Lesen bleibt dabei die Grundlage jeglichen Lernens.
Eine Kinderärztin aus dem Publikum ergänzt, dass vor allem bei Zweijährigen der Medienkonsum zu Konzentrationsschwächen führen kann. Das bestätigt Soßdorf: „Bis zum zweiten Lebensjahr ist die Nutzung von medialen Lesemöglichkeiten nicht sinnvoll.“ Danach können Kinderbuch-Apps eine „positive Einstellung zum Lesen fördern, das Lesen erleichtern und später zu besseren Schulnoten führen“.