Technologie Krefeld ist Energie-Vorbild in NRW

Land fördert Blockheizkraftwerke in Königshof und im Fischelner Bad.

Technologie: Krefeld ist Energie-Vorbild in NRW
Foto: abi

Krefeld. Als erste NRW-Stadt ist Krefeld zur Modellkommune für die Weiterentwicklung und Nutzung der Technologie der Kraft-Wärme-Koppelung (KWK) ernannt worden. Verbunden ist diese Auszeichnung mit einer Zuwendung von rund 2,5 Millionen Euro aus Mitteln der EU und des NRW-Umweltministeriums.

Beworben hat sich dafür vor drei Jahren ein Konsortium aus Stadt, Stadtwerken und Hochschule Niederrhein. „Die Energiewende muss lokal vor Ort beherrscht werden. Fossile Großkraftwerke sind nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben. Wir müssen umdenken“, sagt Carsten Liedtke, Sprecher des SWK-Vorstandes.

Die Stromerzeugung erfolge immer mehr dezentral und sei aufgrund regenerativer Energien immer weniger planbar. „Mit dezentraler KWK nutzt man die eingesetzte Energie doppelt: Es wird Strom genau dort produziert, wo der Kunde ihn benötigt. Und die dabei entstehende Wärme bringt gleichzeitig das Haus auf die richtige Temperatur. Das ist hoch effizient“, erklärt Liedtke.

Mit der Technik der Mini-Blockheizkraftwerke (BHKW) wird nicht nur der CO2 Ausstoß verringert, sie haben außerdem einen unschlagbaren Wirkungsgrad von rund 90 Prozent — herkömmliche Kraftwerke liegen bei lediglich 40 bis 45 Prozent, erklärt Andreas Benz, Leiter des SWK-Energiemanagements.

Nach dem Wettbewerb gegen 51 andere Kommunen gehe es nun in die Detailplanungen, kündigt Umweltdezernent Thomas Visser an. So sollen im kommenden Jahr zwei Anlagen im Fischelner Schwimmbad und in einem Mehrfamilienhaus der Wohnstätte an der Kölner Straße in Königshof installiert werden.

Für das darauf folgende Jahr sind, so Liedtke, sechs bis acht weitere Anlagen geplant. Wirtschaftlich betrieben werden solche Anlagen bei Häusern mit 15 bis 20 Wohneinheiten oder kleineren Gewerbebetrieben. Sie werden zentral bei den SWK gesteuert und über einen Vertrag mit den Eigentümern auch von den SWK gewartet. „Auf jeden Fall“, versichert Benz, „werden Mieter und Vermieter auch finanzielle Vorteile davon haben.“ Die Höhe sei noch nicht klar.

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