Bäder Hallenbäder Anfang Oktober wieder geöffnet

Krefeld · Regelmäßige Besucher von Krefelds Hallenbädern leiden seit mehr als einem halben Jahr. Denn wegen der Corona-Pandemie sind die Häuser geschlossen. Auch mit dem Ende der Schulferien im Sommer gab es keine Öffnung.

 Schwimmen wie zu Kaisers Zeiten: Das 1907 eröffnete Hallenbad an der Kurfürstenstraße in Uerdingen könnte den Besuchern unter Coronabedingungen bald wieder zur Verfügung stehen.

Schwimmen wie zu Kaisers Zeiten: Das 1907 eröffnete Hallenbad an der Kurfürstenstraße in Uerdingen könnte den Besuchern unter Coronabedingungen bald wieder zur Verfügung stehen.

Foto: JA/Bischof, Andreas (abi)

Meerbusch zum Beispiel ist da deutlich weiter, denn das dortige Meerbad steht den Badegästen unter strengen Hygieneauflagen schon seit Mitte Juni wieder zur Verfügung.

Doch es gibt Hoffnung. „Wir werden versuchen, alle Hallenbäder in den kommenden Wochen in den Coronabetrieb zu bekommen. Zielrichtung ist Anfang Oktober“, so Stadtdirektor Markus Schön, in dessen Geschäftsbereich die Bäder fallen, auf Nachfrage. Zunächst sei mit der Öffnung in Bockum und Fischeln zu rechnen, dann Uerdingen und die beiden Lehrschwimmbäder.

Schmerzlich vermisst wird vor allem der Warmbadetag im Stadtbad Uerdingen an der Kurfürstenstraße. Samstags lockt das schmucke Jugendstilgebäude viele Stammgäste mit 30 Grad Wassertemperatur.

Für den Vereinssport ist das Hallenbad im Badezentrum Bockum seit Juli wieder in Betrieb. Um einen Zugang für die Öffentlichkeit zu ermöglichen, ist nach Angaben der Verwaltung ein Konzept zum Betrieb von Bädern unter Coronabedingungen notwendig. Dies erfordere einen personellen Mehraufwand und das sei nur in Abstimmung mit dem Personalrat machbar.

Badpersonal wird in anderen Abteilungen gebraucht

Auf die Frage dieser Zeitung, wie die Mitarbeiter, die sonst in geöffneten Bädern Dienst tun, während der langen Schließung eingesetzt werden, gibt es von der Verwaltung eine umfangreiche Antwort. Demnach steht das Badpersonal nur eingeschränkt zur Verfügung, weil die Beschäftigten wegen der Pandemie im Ordnungs-, Gesundheits-, Sozialamt und im Jobcenter aushelfen mussten. Hinzu kämen mehrere Atteste wegen der Zugehörigkeit zur Risikogruppe.

Das einsatzfähige Personal werde im Badezentrum Bockum, zur Vorbereitung des Corona-Betriebs sowie für andere Aufgaben in den Bädern (Spülungen der Leitungen, Wasseraufbereitung) gebraucht. Zudem seien derzeit vier Planstellen im Badbereich unbesetzt.

Trotz der großen Hitze im August fällt die Besucher-Bilanz im Badezentrum Bockum wegen Corona in diesem Jahr ernüchternd aus: Zwischen Januar und August wurden lediglich 33 798 Badegäste gezählt. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 46 332. Die Einnahmen der städtischen Bäder sanken um etwa 80 000 Euro. Den Ausfall will die Stadt – wie alle coronabedingten Mindereinnahmen und Mehraufwendungen – gegenüber dem Land beziffern, weil den Kommunen aus Düsseldorf und Berlin Hilfe zugesagt wurde.

Wie lange das Hallenbad in Bockum noch zur Verfügung steht, weiß derzeit niemand. Der Rat hat kürzlich beschlossen, das marode, unter Denkmalschutz stehende Gebäude nicht zu sanieren, sondern auf einen Neubau zu setzen. Diskutiert wird ein Standort auf dem Gelände des Bockumer Badezentrums oder an der Westparkstraße in Kombination mit dem Neubau einer Eissporthalle. Der Badestandort Bockum bleibt in jedem Fall erhalten, weil die Politik die Sanierung des Freibades ebenfalls beschlossen hat.

In der vom Rat abgesegneten Bäderleitplanung heißt es auch, dass der Schul- und Vereinsbedarf an Wasserflächen durch ein multifunktionales Bad der Grundversorgung für Schulschwimmen und Vereinssport realisiert werden soll.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort