Evangelische Kirche : Gemeinden werden zu Regionen
Krefeld Synode des Kirchenkreises Krefeld-Viersen verabschiedet Bausteine für die künftige Arbeit.
Die Frühjahrssynode des evangelischen Kirchenkreises Krefeld-Viersen fand in diesem Jahr coronabedingt Ende August statt und wurde deshalb zur Sommersynode. Sie war ebenso eine sogenannte Hybridsynode. Das bedeutete: 87 Synodale nahmen persönlich im Seidenweberhaus teil, 27 waren per Zoom zugeschaltet. Gäste konnten — ebenfalls per Zoom — das Geschehen verfolgen.
Die Konzeption des Kirchenkreises, die Bildung von Regionen und die Pfarrstellenplanung bildeten einen Schwerpunkt der Zusammenkunft. Superintendentin Barbara Schwahn: „Es stellt sich die Frage: ,Wie können wir die Inhalte und Anliegen des Evangeliums zeitgemäß verkünden und für viele Menschen erfahrbar machen?`“ „Erkennbar evangelisch – vielfältig – den Menschen zugewandt“, soll in Zukunft Richtschnur und Maßstab aller kirchlichen Arbeit sein. Noch weitergearbeitet werde am vierten Teil, den Bausteinen, die Vorhaben der Kirchenkreisarbeit in den kommenden Jahren abbildeten, erklärt Schwahn weiter.
„Die ersten Bausteine wurden bereits jetzt verabschiedet: Die Bildung von Regionen und die Pfarrstellenplanung. Die Gemeinden verpflichten sich bis zur Frühjahrssynode 2021 verbindliche Regionen zu bilden. Diese haben eine Mindestgröße von etwa 10 000 Gemeindemitgliedern und mindestens drei Pfarrstellen, damit eine Vertretung gewährleistet ist. Schwerpunkte und Profile der einzelnen Gemeinden fließen in die Regionen ein. Eigene Schwerpunkte werden gesetzt.“
Ebenso werden die funktionalen Dienste wie die Krankenhausseelsorge eingebunden. So zieht sich ein Netz von Kooperationsräumen über den Kirchenkreis. Ganz nach der Devise: Gemeinsam ist man eben stärker. Viele Gemeinden arbeiteten längst unterschiedlich eng in Regionen zusammen, etwa Nettetal, Krefeld, Viersen oder Meerbusch, berichtet die Superintendentin weiter. „Kempen fusioniert sogar mit St. Hubert und Tönisberg zum 1. Januar 2021.“ Diese Dynamik komme aus den Gemeinden, sagt sie.
2030 wird es nur 1000 Pfarrstellen statt heute 1800 geben
„Wir haben im Moment 45 Pfarrstellen. In zehn Jahren werden es noch knapp 34 sein.“ Dabei seien die refinanzierten Stellen in Krankenhäusern oder Schulen nicht eingerechnet. Viele Pfarrer gehen in den nächsten Jahren in Ruhestand, zu wenige kommen nach. Zudem gehe die Gemeindemitgliederzahl um etwa ein Prozent pro Jahr zurück. Etwa 1000 Pfarrstellen stehen 2030 in der gesamten Evangelischen Kirche im Rheinland zur Verfügung. Heute sind es gut 1800. Die Zahl der Pfarrstellen pro Kirchenkreis berechnet sich nach refinanzierten Stellen und Anzahl der Gemeindemitglieder.