Un-Parteiisch Tackheide: CDU greift Sorgen der Bürger auf

Krefeld · Un-Parteiisch Für mögliches Baugebiet wird eine neue Verkehrsanbindung geprüft.

 Bislang endet die Vorster Straße an einer Bahnunterführung. Die Verwaltung hat vorgeschlagen, sie zu verlängern und darüber das Neubaugebiet zu erschließen. Betroffen wäre der Kleingartenverein Fichtenbusch. 

Bislang endet die Vorster Straße an einer Bahnunterführung. Die Verwaltung hat vorgeschlagen, sie zu verlängern und darüber das Neubaugebiet zu erschließen. Betroffen wäre der Kleingartenverein Fichtenbusch. 

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die Erklärung Der Planungsausschuss hat in der vergangenen Woche den einleitenden Beschluss zur Aufstellung des Bebauungsplans 833 – Alte Gladbacher Straße/östlich Tackheide – gefällt. Ratsherr Heinz-Albert Schmitz erklärte dazu im Anschluss im Namen der CDU-Fraktion: „Wenn im Bereich Tackheide gebaut werden soll, müssen wir die Bewohner mitnehmen. Dafür braucht es eine bessere Verkehrsanbindung, für die sich die CDU-Fraktion gestern ausgesprochen hat.“ Dank eines mündlich vorgebrachten Antrags der CDU werde jetzt der Bau einer neuen Anbindungsstraße parallel zur Industriebahn geprüft mit Anschluss an die Gladbacher Straße. Teilweise liege auf dieser Trasse ein alter Thyssen-Parkplatz. Daneben habe die CDU auch eine neue Bahnhaltestelle zwischen Lindental und Tackheide gefordert.

Für die CDU sei es für den weiteren Entscheidungsprozess  von Bedeutung, dass sich die verkehrliche Situation in Tackheide verbessere. „Auch der Erhalt der Schrebergärten ist für uns wichtig“, betont Schmitz. Für die Bewohner von Alt-Tackheide wolle man den Durchgangsverkehr möglichst verhindern. „Auch der Baustellenverkehr darf nicht durch die Siedlung führen. Das sind wesentliche Fragen, die geklärt werden müssen, bevor wir dem Baugebiet abschließend zustimmen“, so Schmitz.

Der Zusammenhang Mehr als 200 Besucher kamen vergangene Woche zu einer Info-Veranstaltung ins Billardheim an der Tackheide. Der Bürgerverein informierte dort mehr als zwei Stunden lang über das von der Stadt angedachte Baugebiet. Auf einer Fläche von 14,5 Hektar sollen 400 bis 500 Wohneinheiten für etwa 1250 Bewohner entstehen.  Die notwendigen Grundstücke sind von der Stadt schon weitgehend erworben worden. Die Bürger haben wegen dieser Planung erhebliche Sorgen. Sie befürchten stark zunehmenden Verkehr über ihre schmalen Straßen, sehen die bislang vorgesehene Öffnung der Vorster Straße kritisch, halten das Baugebiet auch für viel zu dicht geplant. Kleingärtner und Boule-Sportler fragen sich derzeit, was aus den bislang von ihnen genutzten Flächen werden soll. Und der Vorsitzende des Bürgervereins, Werner Lennackers, möchte wissen, warum in dem Neubaugebiet neue Sportflächen geplant werden, wenn gleich nebenan an der Randstraße ein Sportplatz geschlossen werden soll.

Die Bewertung Die CDU-Fraktion, die auch auf der Bürgerversammlung vertreten war, greift geschickt die Sorgen der Anwohner auf. Und unterstützt  damit Forderungen, die der Bürgerverein Tackheide bereits 1999 erhoben hatte. So weit geht die Idee, das Areal zu bebauen, nämlich schon zurück. Die vorgeschlagene neue Anbindungsstraße parallel zur Industriebahn könnte zur Lösung des Verkehrsproblems beitragen. Allerdings sind von den Anwohnern auch viele weitere Bedenken genannt worden. Und wie zum Beispiel den Kleingärtnern geholfen werden kann, deren Flächen jetzt ebenfalls überplant werden sollen, bleibt im Statement der CDU offen.

Das Schöne aber ist: Beschlossen ist der Bebauungsplan noch lange nicht, die Bürger können jetzt im Rahmen des Plan-Verfahrens alle Bedenken dagegen vorbringen. Das dürfte gerade im Jahr einer Kommunalwahl bei der Politik nicht ohne Wirkung bleiben.

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