Krefeld Feuerwehr-Großeinsatz in DHL-Paketzentrum: Das steckt hinter dem Pulver

Krefeld · Im Krefelder DHL-Paketzentrum ist Pulver ausgetreten. Mehrere Mitarbeiter sind in ein Krankenhaus gebracht worden. Nach einem stundenlangen Einsatz hat die Feuerwehr eine gute Nachricht.

 Beim Entladen eines Containers ist das Pulver aufgefallen. Zahlreiche Kräfte von Rettungsdienst und Feuerwehr waren am Dienstagmorgen an der Anrather Straße im Einsatz.

Beim Entladen eines Containers ist das Pulver aufgefallen. Zahlreiche Kräfte von Rettungsdienst und Feuerwehr waren am Dienstagmorgen an der Anrather Straße im Einsatz.

Foto: samla.de

Rotes Pulver hat am Dienstag für einen Großeinsatz der Feuerwehr im DHL-Paketzentrum an der Anrather Straße in Krefeld gesorgt. 169 Mitarbeiter mussten ihre Arbeitsplätze verlassen, wurden zwischenzeitlich in Bussen der Stadtwerke untergebracht. Das Gelände des Paketzentrums wurde abgeriegelt. Um 13.06 Uhr konnte die Feuerwehr dann Entwarnung geben: Nach einer Untersuchung sei klar, „dass es sich bei dem roten Pulver um einen ungefährlichen, intensiv rot färbenden Farbstoff handelt.“

Bei dem Pulver könnte es sich um Farbstoff handeln

Beim Entladen eines Containers mit Sendungen seien mehrere Mitarbeiter mit dem Pulver in Kontakt gekommen. Ein Sack, vergleichbar mit einem Mehlsack, könnte beim Transport gerissen sein, erklärte Feuerwehrsprecher Christoph Manten am Dienstagnachmittag unserer Redaktion. Es liege nahe, dass es sich um einen Farbstoff für Wände oder Stoffe handeln könnte. Drei Männer waren in ein Krankenhaus gebracht worden. Man werde den Fall nun näher untersuchen - zum Beispiel Sender und Empfänger ermitteln, so eine Postsprecherin.

Großeinsatz der Feuerwehr Krefeld in DHL-Paketzentrum
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Mitarbeiter konnten Krankenhaus verlassen

Eine betroffene Person hatte über Nasenbluten geklagt, erklärte Feuerwehrsprecher Manten. Der Farbstoff hatte sich beim Einatmen offenbar mit Körperflüssigkeit verbunden. Das könne dann „erschreckend“ sein. Den drei Männern, die über Atemwegsreizungen geklagt hatten, konnten das Krankenhaus später wieder verlassen. Es gehe Ihnen glücklicherweise wieder „gut“, erklärte eine Sprecherin der Post am Nachmittag. Für die Bevölkerung habe keine Gefährdung bestanden, erklärte die Feuerwehr.

Der Einsatz dauerte über Stunden an

Die Einsatzkräfte waren am frühen Dienstagmorgen (5.33 Uhr) alarmiert worden. Die Feuerwehr war mit 65 Einsatzkräften vor Ort. Darunter Experten der Analytischen Task-Force aus Köln, erklärte Feuerwehrsprecher Christoph Manten.

Denn zunächst war völlig unklar, um was es sich bei dem Pulver handelt. Mehrere Mitarbeiter klagten über Atemwegsreizungen, teilte die Feuerwehr mit. 169 Mitarbeiter seien betroffen, da sie mit den Schuhen in Kontakt mit dem Pulver geraten seien, teilte die Feuerwehr zunächst mit.

Bei der Entladung eines „Mischcontainers mit verschiedenen Produkten“ sei das Pulver in einer Halle freigesetzt worden. Es habe sich über das Schuhwerk der Mitarbeiter verteilt, hatte Feuerwehrsprecher Manten erklärt. Im Einsatz waren Kräfte der Berufsfeuerwehr Krefeld mit Spezialfahrzeugen, sowie der Rettungsdienst der Stadt Krefeld mit mehreren Rettungswagen und zwei Notärzten. Die Task-Force aus Köln sei „zur konkreten Stoffbestimmung“ im Einsatz gewesen. Um 13.06 Uhr kam die Entwarnung, der Stoff ist ungefährlich.

Die Stadtwerke Krefeld hatten Busse zur vorübergehenden Unterbringung der Mitarbeiter aufgestellt. Diese waren mit der Aufschrift „Evakuierungsbus“ versehen worden.

Die Stadtwerke informierten darüber, dass die Strecke Frachtpostzentrum bis „Hückelsmay Denkmal“ wegen des Einsatzes in beide Richtungen gesperrt wurde, die Buslinie 054 werde umgeleitet.

Auf den Autoverkehr im Bereich Anrather Straße habe der Einsatz zunächst keine Auswirkungen, erklärte eine Sprecherin der Polizei. Außerhalb des DHL-Geländes seien keine Sperrungen eingerichtet worden.

Bei einigen DHL-Sendungen könne nun es zu Verzögerungen kommen, so eine Sprecherin, betroffen könnten die Postleitzahlen 47 (Krefeld), 40 und 41 sein. Der Großteil der Sendungen des Tages sei zur Zeit des Vorfalls aber bereits aus dem Paketzentrum gebracht worden.

(pasch/WD)
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