Krefelder Rathaus-Foyer FDP-Kritik an „Meyers Wintergarten“

Krefeld · Das neugestaltete Rathausfoyer am Von-der-Leyen-Platz ist nach Ansicht der FDP-Stadtratsfraktion rekordverdächtig – „allerdings für einen hervorgehobenen Platz im Schwarzbuch des Bundes der deutschen Steuerzahler“.

 Im sanierten Foyer des Rathauses fallen die grüne Wand und das Beleuchtungskonzept sofort ins Auge.

Im sanierten Foyer des Rathauses fallen die grüne Wand und das Beleuchtungskonzept sofort ins Auge.

Foto: Jochmann/Jochmann, Dirk (dj)

In einer Pressemitteilung nennt sie den Raum, dessen Umbau im Mai begonnen hatte, „Meyers Wintergarten mit Großbildschirm“.

„Ins Auge fällt vor allem eine Wand mit echtem Blattgrün, das mit beträchtlichem Aufwand bewässert und beleuchtet wird“, sagt der Fraktionsvorsitzende Joachim C. Heitmann. Beachtung finde bei der FDP auch der Großbildschirm „Er soll wohl dazu dienen, fortlaufend filmisch den nicht sehr zahlreichen Besuchern die schönen Seiten Krefelds zu präsentieren und vergessen machen, wie es im näheren Umfeld des Rathauses und in der Tiefgarage tatsächlich aussieht.“

Zu der Neugestaltung des Rathausfoyers merkt der Fraktionsvorsitzende an: „Offensichtlich sind auch wir nicht in der Lage gewesen, der Kreativität unseres Oberbürgermeisters bei der Gestaltung seines erweiterten Arbeitsumfeldes Grenzen zu setzen, die nicht nur aus Gründen der Vernunft, sondern auch im Hinblick auf die Verwendung von Steuergeldern in Zukunft enger gezogen werden müssen.“

Gut 220 000 Euro hat der Umbau gekostet. Es ist eine neue Decke samt Beleuchtungstechnik eingebaut und der Empfangsbereich barrierefrei erneuert worden. Da das Foyer als Austragungsort für städtische Empfänge wie auch für hausinterne Veranstaltungen dienen soll, war zudem eine Digitalisierung der Präsentationstechnik erfolgt. Dazu gehört der Großbildschirm, über den Filme abgespielt werden können. „Einen Eindruck davon konnten sich die Gäste der Ehrung für Zivilcourage bereits machen, bei der unter anderem ein Videoclip gezeigt wurde“, so eine Stadtsprecherin.

Die „grüne Wand“ sei Teil des Akustikkonzepts des Foyers. Sie diene zur Schallabsorption und verbessere das Raumklima: „Die Pflanzen sorgen für eine angenehme Luftfeuchtigkeit und kühlen den Raum hinunter.“ Andere Kommunen, wie zum Beispiel Venlo, setzten seit vielen Jahren auf ähnliche Konzepte.

Art und Umfang der Sanierung waren übrigens kein Geheimnis: Die WZ hatte darüber im Mai ausführlich berichtet. Zudem seien die Fraktionen darüber vom Fachbereich Verwaltungssteuerung informiert worden, erklärt das Presseamt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort