Offenbar „böswillige Alarmierung“ Falscher Notruf sorgt für größeren Einsatz in Krefeld-Hüls – Polizei ermittelt

Krefeld · Ärgerlich für Feuerwehr und Polizei und im Ernstfall auch gefährlich: Ein Fehlalarm hat zahlreiche Einsatzkräfte in Krefeld gebunden. Offenbar handelte es sich um eine „böswillige Alarmierung“.

Die Feuerwehr Krefeld rückte mit zwei Löschzügen aus.

Die Feuerwehr Krefeld rückte mit zwei Löschzügen aus.

Foto: Leonhard Giesberts

Ein offenbar falscher Notruf hat Einsatzkräfte der Feuerwehr und der Polizei in Krefeld am Mittwochabend für längere Zeit gebunden. Die Kräfte der Feuerwehr gingen von einer „böswilligen Alarmierung“ aus, einem „Fake-Notruf“. Was war passiert?

Über die Notruf-App Nora wurde der Feuerwehr gegen 20 Uhr austretendes Gas in einer Wohnung im Stadtteil Hüls gemeldet. Was die Meldung dramatischer machte: In der Wohnung sollte sich nach den Angaben angeblich eine Person befinden, die die Räumlichkeiten nicht selbstständig verlassen kann. Zwei Löschzüge der Feuerwehr, Polizei und Mitarbeiter der Stadtwerke rückten schließlich an. Denn: Zunächst ging man von einem ernsthaften Notfall aus.

„Der Standort passte, der Name passte“, erklärte ein Sprecher der Feuerwehr unserer Redaktion. Doch: Vor Ort konnte weder austretendes Gas festgestellt werden, noch eine Person in Not. Und dennoch dauerte es, die Lage zu erkunden, bis Entwarnung gegeben werden konnte. Das bindet Einsatzkräfte, die im Ernstfall bei einem weiteren, echten Notfall möglicherweise nicht zur Verfügung stehen würden, macht der Sprecher der Feuerwehr klar.

Bereits Ende des vergangenen Jahres gab es einen Notruf über die Notruf-App Nora, der sich als falscher Alarm herausstellte. Damals hätten jedoch die jeweiligen Standorte nicht übereingestimmt. Die Notruf-App kann den jeweiligen Standort im Ernstfall über die Daten des jeweiligen Smartphones an die Rettungskräfte weiterleiten.

Im aktuellen Fall passten nach den Angaben der Feuerwehr beide Standorte überein. Daher sehe es leider nach einer „bewussten Aktion“ aus. Letztendlich konnte der Einsatz in Hüls am Donnerstagabend nach einer Stunde beendet werden. Sollte es sich tatsächlich um eine bewusste Fehlalarmierung gehandelt haben, muss der Verursacher übrigens mit Konsequenzen rechnen. „Wir ermitteln in dem Fall“, erklärte eine Sprecherin der Polizei unserer Redaktion. Beim absichtlichen Missbrauch des Notrufs müssen die Kosten des Einsatzes in der Regel übernommen werden.

(pasch)
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