Musik : Fahrender Schallplattenladen machte Halt in Linn
Lange Schlangen bildeten sich am Samstag vor dem Mint-Vinyl-Bus. An Bord befinden sich rund 3500 gebrauchte und neue Langspielplatten.
Die Fangemeinde ist groß, die Schlange vor dem gelben amerikanischen Schulbus an der Hafenstraße in Linn entsprechend lang. Die Besucher nehmen gerne weite Anfahrten auf sich, denn das auffällige Gefährt von Michael Lohrmann wurde vor einigen Jahren aufwändig zu einem fahrenden Schallplatten-Laden umgebaut. An Bord befinden sich rund 3500 gebrauchte und neue LPs sowie eine HiFi-Anlage, um vor Ort in die begehrten Platten reinhören zu können. Die meisten Besucher kommen, um Schallplatten-Schätze zu heben.
„Vinylfans leben oft in Orten, die keinen Schallplattenladen mehr haben oder vielleicht nie einen hatten. Sie sind daher oftmals gezwungen, ihre Tonträger über das Internet zu bestellen, was spätestens bei Gebrauchtware zum Qualitätsproblem werden kann“, berichtet Lohrmann. „Diesen Fans bringt der Mint-Vinyl- Bus die Schallplatten in ihren Ort, quasi nach Hause. Ähnlich wie ein Bücherbus Literatur in Kleinstädte transportiert.“
Übrigens ist Mint hier die Bezeichnung für Neuware, die noch nicht abgespielt, oftmals noch verschweißt ist. „Die Preise der LPs liegen zwischen drei Euro für Wham beispielsweise und 400 Euro für die britische Erstpressung von Beware, einem Titel der US-amerikanischen Punkband Misfits.“ Und noch eine Info: Klassik und Schlager wird der Interessent im Bücherbus nicht finden.