Planungen : Das ist das Konzept für die Herberzhäuser in Uerdingen
Uerdingen Das Architektenbüro hat das neue Konzept vorgestellt. Es soll eine Bibliothek mit Lesecafé geben.
Vor den Herberzhäusern soll eine Stadtterrasse mit breiten Treppen und Rampen entstehen, die die Eingänge zugleich barrierefrei gestaltet. Ein Anbau mit Glasfront um ein Atrium herum wird — hinter Hausnummer 5 — den Charme des Hofes erhöhen. Die schönen Salons der früheren Familien Herberz werden dort auch wiederentdeckt. Laut dem Planungs- und Nutzungskonzept stehen die drei schönen Häuser in Uerdingen an prominenter Stelle. Um es vorweg zu sagen: Es gab dafür von allen Seiten Applaus, als die Stadt ihre Pläne vor der Bezirksvertretung am Mittwochabend vorgestellt hat.
Die Sanierung der klassizistischen Herberzhäuser sei ein wichtiges Signal für Uerdingen und ein Zeichen, dass es vorangeht, urteilt Bezirksvorsteher Jürgen Hengst. Beigeordneter Marcus Beyer ergänzt: „Es ist ein elementarer Baustein der Quartiersentwicklung.“ Vorbehaltlose Zustimmung signalisiert auch Susanne Tyll, Macherin vom „Arbeitskreis Erhalt Bücherei Uerdingen“.
Architekt Achim Pfeiffer stellt
das erarbeitete Konzept vor
Nach der gestarteten Sanierung der rechten Fensterfront, bei der mit freigelegten Einschusslöchern gelebte Geschichte sichtbar wurde, steht nun das Planungs- und Nutzungskonzept. Es wurde zuerst der Presse, dann den Bezirksvertretern vorgestellt und erhielt dadurch bereits Gewicht.
Achim Pfeiffer vom Essener Architekturbüro Böll stellte das erarbeitete Konzept vor. Er sieht die Gebäude, die an einem historischen Handelsweg liegen, in ihrer Wertigkeit in gleicher Reihe mit der Villa Hügel und der Zeche Zollverein in Essen, für deren Restaurierung das Büro ebenfalls verantwortlich zeichnet. Außerdem haben diese Mitarbeiter auch das erfolgreiche Konzept für die Alte Samtweberei erstellt.
Pfeiffers wichtigste Information: „Grundsätzlich lassen wir alles so, wie es ist, denn es ist gut so.“ Deshalb wird das Haus Nummer 1 auch weiterhin das Rathaus bleiben, mit Bezirksverwaltungsstelle und Trau-Saal. „Bis zum ersten Geschoss werden an der Rückfront für die Barrierefreiheit ein Aufzug und eine Rettungstreppe errichtet. Das zweite Geschoss kann so nicht ertüchtigt werden und darf aus Brandschutzgründen dann nur von 30 Verwaltungsmitarbeitern benutzt werden, die im Notfall auch durch die Fenster gerettet werden können.“