Umwelt Anlieger klagen gegen Asbest-Lager

Krefeld · In einem Fischelner Gewerbegebiet sollen alle möglichen Abfälle entsorgt werden.

 Der Unternehmer Theo Wirtz ist einer der Initiatoren des Protestes gegen die Baupläne eines Entsorgers in Fischeln.

Der Unternehmer Theo Wirtz ist einer der Initiatoren des Protestes gegen die Baupläne eines Entsorgers in Fischeln.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Rund zehn Einzelklagen richten sich gegen die Ansiedlung der IK Container- und Entsorgungsgesellschaft im Fischelner Gewerbegebiet an der Breuershofstraße. Anlieger haben sie beim Verwaltungsgericht in Düsseldorf eingereicht.

Die Errichtung und Inbetriebnahme der umstrittenen Anlage könnte damit für mindestens ein Jahr verhindert werden. Davon geht Unternehmer Theo Wirtz aus, einer der Initiatoren des Protestes. So viel Zeit werde das Gericht in der Landeshauptstadt brauchen. Das müsse auch klären, wer „so ein ernsthaftes Interesse hat, das mit so viel Druck durchzusetzen“.

Die Stadt hatte für die Pläne des Entsorgers eine Sondergenehmigung erteilt.  Zu den Leistungen des derzeit in Hüls ansässigen Betriebs gehören die Entsorgung von „jeglichen Abfällen der Bauwirtschaft und Industrie“. Der Protest in Fischeln richtet sich unter anderem gegen befürchtete Auswirkungen von gefährlichen Stoffen wie Asbest. In der Halle ist beabsichtigt, Bodenmaterial zu sieben sowie Bauschutt zu brechen und dort ungefährliche Abfälle wie Metalle, ebenso aber auch gefährliche wie Asbest in Containern zu lagern.

Die Kapazität der Anlage wird mit 90 000 Tonnen pro Jahr angegeben, die Lagerkapazität mit 5299 Tonnen, zehn Tonnen davon entfallen auf gefährliche Abfälle. Theo Wirtz befürchtet, dass sich Schadstoffe trotz Vorgaben zum Umgang mit gefährlichen und ungefährlichen Abfällen in Form von Schwebeteilchen ausbreiten könnten - und je nach Windrichtung in Richtung Fischelner Süden getragen werden könnten.

Kläger würden auch vor Oberverwaltungsgericht ziehen

Zwei Monate haben die Anlieger aus Fischeln laut Wirtz nun Zeit, um Begründungen für ihre Klagen beim Gericht vorzulegen. Dabei gehe es unter anderem auch um Lärm. Nach seiner Überzeugung würde nach einer Errichtung der Anlage zudem mehr Lastwagen-Verkehr auf das Gebiet und den Stadtteil zukommen, als in der Genehmigung berücksichtigt wird. Zudem kritisieren die Anlieger laut Wirtz eine geplante Lkw-Waage. Zu befürchten sei, dass Lastwagen den Rad- und Gehweg blockieren. Je nachdem zu welchem Ergebnis das Gericht kommt, würden die Kläger „im Zweifel“ auch vor das Oberverwaltungsgericht in Münster ziehen, kündigt Wirtz an.

Vor den Klagen waren 132 Widersprüche bei der Stadt eingegangen. 70 davon waren wieder zurückgezogen worden, hatte die Stadt im Mai gegenüber unserer Redaktion erklärt.
pasch/yb

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