„Krefeld braucht keinen zentralen Platz“

Georg Opdenberg und Jürgen Monderkamp machten bei einer Führung auf viele grüne und attraktive Plätze aufmerksam.

Krefeld. Immer wieder flackert in der Öffentlichkeit die Diskussion um die Krefelder Plätze auf: es gebe zu wenige, oder zu wenig begrünte und große Plätze und ein bedeutender, zentraler Platz fehle. Der Geometer Georg Opdenberg und der Stadtplaner Jürgen Monderkamp wollten vom Gegenteil überzeugen und haben deshalb zu einer Führung über Krefelds Plätze geladen.

"Weder die Größe eines Platzes noch eine künstlich hergestellte zentrale Lage definieren die Bedeutung eines Platzes", stellt Monderkamp zu Beginn der VHS-Führung mit 21 Teilnehmern fest. Außerdem gebe es in Krefeld eine Menge begrünter Plätze. Als Belege dafür nennen die zwei Platzspezialisten die Namen berühmter Plätze wie die Piazza Navona in Rom oder den Alten Markt in Köln, der eine nicht grün, der andere nicht groß.

Am Von-der-Leyen-Platz beginnt die stadtplanerische und geschichtliche Führung unter dem Titel "Platz da" über weitere acht Plätze, darunter der Dionysiusplatz, der Schwanenmarkt, der Willy-Göldenbachs-Platz und der Anne-Frank-Platz. "Ziel dieser Veranstaltung ist es zu zeigen, dass es genügend Plätze gibt, die viel zu bieten haben und die innerhalb des Wallvierecks miteinander verbunden werden müssten", erklärt Opdenberg.

Der sogenannte Platzgang soll verdeutlichen, dass die vielen kleinen Plätze zwischen den Wällen durchaus in einem Konzeptrahmen integriert werden können. Das sehen die Teilnehmer der Führung ebenso: "Die dezentrale Vielfalt finde ich sehr schön", sagt Thorsten Femers, der erst kürzlich nach Krefeld gezogen ist.

Die Leiter der Führung stellen auch klar, dass ein einziger Platz, der alles bietet, schwer umsetzbar sei, da politische, religiöse und historische Zentren in der Stadt verteilt seien. So beherbergen der Dionysiusplatz, der Evangelische Kirchplatz und der Platz an der Alten Kirche die religiösen Zentren, der Von-der-Leyen-Platz das politische Zentrum und der Schwanenmarkt, der Anne-Frank-Platz und der Willy-Göldenbachs-Platz historische Zentren. Opdenberg und Monderkamp machen auch auf kleine, noch unbenannte Plätze aufmerksam, wie das Dreiecksplätzchen am Südwall/Lindenstraße und der Platz an der Wall- und Stephanstraße.

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