Jahrelanger Ärger : Warum sich Politiker aus Linn verschaukelt vorkommen
Linn. Für manche ist es peinlich, für andere ein Hindernis – es geht um einen Bordstein auf dem Weg zu einem Zentrum des Stadtteils. Er sollte abgesenkt werden, getan hat sich seit Jahren wenig.
Der Danziger Platz in Linn ist neben der historischen Altstadt eine Art Epizentrum des Stadtteils. Anwohner finden hier alle möglichen Angebote des täglichen Bedarfs. Einen Discounter, eine Bäckerei, Postservice und Ärzte. Zudem ist dort der Wochenmarkt des Stadtteils angesiedelt. Der Weg zu den Angeboten gestaltet sich für einige Bewohner des Stadtteils aber schwieriger als für andere.
Wenn Waltraud Richter den Danziger Platz erreichen möchte, muss sie eine für sie unüberwindbare Hürde umgehen. Die Rentnerin ist auf einen Rollator angewiesen. Auf ihrem Weg zu Blumenladen und Co. muss sie die Tilsiter Straße mit ihrer Gehhilfe überqueren. „Ganz scheußlich“ nennt sie diese Gefahrenquelle.
Der Grund: Waltraud Richter wohnt auf der in Richtung Hafenstraße rechten Seite der Tilsiter Straße. An der Ecke zur Elbinger Straße befindet sich ein für sie unüberwindbares Hindernis: ein Bordstein ohne Absenkung. Zudem ist der Gehweg genau an der Ecke durch Grünbewuchs stark begrenzt. Richter bleibt also keine Wahl, sie muss die Straße zuvor überqueren. Das betrifft nicht nur sie. Auch die Bewohner des Linner Seniorenheims seien betroffen.
Die Ecke mit Bordstein und Bodendecker-Bepflanzung ist für Heidrun Hillmann und Michael Fuhrmann zum Dauer-Ärger geworden. Seit rund vier Jahren setzen sich die Stadtteil-Politiker der CDU dafür ein, dass der Bordstein an der Ecke abgesenkt und die Bepflanzung ein Stück entfernt wird. Es soll ein Überweg entstehen, den Menschen nutzen können, die nicht mehr so gut zu Fuß sind. Bereits im April 2016 wurde das Thema auf Bestreben der CDU in der Bezirksvertretung behandelt. „Irgendwann sind wir es satt“, sagt Hillmnann, die auch stellvertretende Bezirksvorsteherin für Linn und Oppum ist.
Immer wieder hätten sie in der Bezirksvertretung nachgehakt, fügt Fuhrmann hinzu. Im nächsten Jahr bestehe das Seniorenheim zehn Jahre lang. Nun müsse endlich ein sichererer Weg zum Danziger Platz her. Bei einer anderen Querstraße ab dem Seniorenheim habe das auch geklappt. Ende März habe der Kommunalbetrieb von der Verwaltung einen Auftrag zur „kurzfristigen“ Umsetzung der Maßnahme bekommen. Die Mittel dafür stünden bereit. Die Kosten seien auf 7000 Euro geschätzt worden, so Michael Fuhrmann weiter.