Neuer Verein „Kengerdruum Krieewel“ möchte Kindern Träume erfüllen

Krefeld · Ein neu gegründeter Verein bereitet eine Benefizveranstaltung unter dem Motto „1. Karneval auf Schienen“ vor. Damit soll das Ziel, sozial schwachen Familien zu helfen, finanziert werden.

 Der Verein „Kengerdruum Krieewel“ stellt sich vor (v.l.): Siegfried Busch (Vorsitzender)., Robert Schäfer (2. Schriftführer), Stefan Valk (2. Vorsitzender) und Antje Ditz (Schriftführerin).

Der Verein „Kengerdruum Krieewel“ stellt sich vor (v.l.): Siegfried Busch (Vorsitzender)., Robert Schäfer (2. Schriftführer), Stefan Valk (2. Vorsitzender) und Antje Ditz (Schriftführerin).

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Siegfried Busch hat einen kleinen Zettel dabei. Darauf steht mit krakeliger Kinderschrift: „Ich fand es schön mit Euch, weil Ihr Euch für uns interessiert habt. Ihr seid sehr nett.“ Dies ist für den engagierten Mann ein liebevolles Zeichen, ein Hinweis, auf dem richtigen Weg zu sein.

Er hat im November mit Freunden den Verein „Kengerdruum Krieewel“ gegründet. Sie wollen Mädchen und Jungen aus sozial schwachen Familien, denen es nicht gut geht oder die sich in prekären Situationen befinden, helfen, ihren Kindertraum zu erfüllen. Nun ist dafür eine karnevalistische Benefizveranstaltung geplant.

Kurzentschlossen zum Karneval in Krefeld eingeladen

Busch erzählt aus den Anfängen: „Ich bin oft beruflich in Rumänien unterwegs und habe dort Kontakt zu Familien und Organisationen geknüpft.“ Rumänien gehört zu den ärmsten EU-Mitgliedern. Kurzentschlossen lud er ein Dutzend Kinder zwischen zehn und 16 Jahren ein, Karneval in Krefeld zu verbringen. Das kommt nicht von ungefähr, denn fast alle Vorstandsmitglieder des Kengerdruums sind in der fünften Jahreszeit engagiert.

„Viermal haben wir diese Besuche bisher gemacht. Es ging nicht nur um Karneval, wobei sich die kleinen Rumänen zuerst an das närrische Treiben der Rheinländer gewöhnen mussten, sondern auch um Besuche beim Oberbürgermeister und im Zoo.“

Dann traten Krefelder Kinder in Siebenbürgen zum Gegenbesuch an. „Wir haben zuvor Kontakt zu Gregor Micus, dem Koordinator ‚Krefeld für Kinder‘, der Initiative der Stadt Krefeld für benachteiligte Kinder, geknüpft und sind dann im vergangenen Jahr mit Mädchen und Jungen des Kinderheims Kastanienhof zwischen neun und 13 Jahren samt Betreuern auf die Reise gegangen.“

Nach einer Woche sei es ersichtlich gewesen, wie die jungen Leute ihre Woche auf einem Reiterhof genossen haben und aufgeblüht sind. „Sie haben freiwillig um sechs Uhr die Eier aus dem Hühnerstall geholt oder die Pferdeboxen ausgemistet“, freut sich Busch und lacht: „Handys waren gestrichen. Trotzdem kam das liebevolle schriftliche Dankeschön.“

Dann war es Zeit für die engagierten Menschen, sich zu organisieren. Der Verein „Kengerdruum Krieewel“ wurde vor wenigen Wochen eingetragen. „Wir entwickeln Projekte für Kinder und betreuen diese persönlich“, nennt Busch als erster Vorsitzender die Ziele des Vereins. „Dazu brauchen wir natürlich Geld, und dafür haben wir die Benefizveranstaltung ,Wir wollen Kindern Freude schenken’ organisiert.“

Am Sonntag, 19. Januar, steigt der „1. Karneval auf Schienen“. Busch: „Mit der gelben SWK Partytram geht es zweimal, um 15.11 und 16.11 Uhr, ab Gleumes los. Sie fährt über Hüls zurück an die Sternstraße. Mit dabei sind das karnevalistische Urgestein Charly Nießen mit der Gitarre und Andreas Dams als ,Der liebe Jung’. In der 55-Euro-Spendenkarte sind Fingerfood und Getränke enthalten und die Teilnahme anschließend am Saalkarneval bei Gleumes.“

Dort treten unter der Moderation von Volker Diefes, „Jeck United“, das Männerballett „Feuervögel“, die Band „Schäng Blasius Flönz Rakete“ und als „Rathauspförtner Römmelströpp“ OB Frank Meyer auf. Für alle, die keine Straßenbahnfahrkarte haben und nur den reinen Saalkarneval mit Bühnenprogramm erleben möchten, kostet die Eintrittskarte 22 Euro. Busch: „Da alle Künstler ohne Gage auftreten und auch Essen und Trinken in der Bahn gesponsert werden, können die Eintrittsgelder fast komplett für gute Zwecke des ,Kengerdruum Krieewel’ genutzt werden.“

Übrigens, falls es einen Erwachsenen gebe, dessen Kindertraum nie erfüllt wurde: „Auch er kann an unsere Türe klopfen“, so Busch.

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