Stadtteile Belebung für Wochenmarkt

Forstwald. · Macher des Bürgervereins Forstwald gehen die aktuellen Themen engagiert an.

 Rudolf Weißert, Vorsitzender des Bürgervereins Forstwald, auf dem neubelebten Wochenmarkt.

Rudolf Weißert, Vorsitzender des Bürgervereins Forstwald, auf dem neubelebten Wochenmarkt.

Foto: Andreas Bischof/Andeas Bischof

Wochenmarkt, Kasernengelände und das Försterhaus – Rudolf Weißert ist seit einem halben Jahr Vorsitzender des Bürgervereins (BV) Forstwald und bearbeitet mit seinem Team die komplette Themenpallette des Ortsteils. Sie ist nicht gerade klein.

Der Wochenmarkt

„Wir sind breit aufgestellt und arbeiten nach Prioritätenliste“, sagt Weißert. „Beim Wochenmarkt sind wir nun glücklicherweise besser dran. Zuletzt gab es nur noch je einen Bäcker und einen Metzger, die freitags ihre Stände aufgebaut haben. Doch was ist ein Wochenmarkt ohne Obst, Gemüse und Kartoffeln?“, fragt der Vorsitzende. „Die vorigen Beschicker mit diesem Angebot waren schon etwas älter, sind vor Weihnachten erkrankt und in Ruhestand gegangen. Die Umsätze brachen deshalb auch bei den zwei verbliebenen Händlern weg.“

Parallel zum städtischen Fachbereich Liegenschaften hätten sich die BV-Verantwortlichen auf die Suche begeben, erzählt Weißert weiter. Nun seien zwei Marktbeschicker für die fehlenden Waren gefunden worden. „Jetzt müssen die Kunden das Angebot auch annehmen“, erklärt der Vorsitzende. „Das ist auch in Corona-Zeiten nicht einfach, selbst wenn das Einkaufen unter freiem Himmel unbedenklicher ist.“ Außerdem habe der Kindergarten geschlossen. Bisher gingen die Mütter gerne auf den Wochenmarkt, um sich fürs Wochenende einzudecken. Zudem hätten die aktiven Frauen in Forstwald ihr Markt-Café, das stets gerne besucht wurde, geschlossen. Weißert: „Wir werden jetzt Flyer drucken, um für den Markt zu werben.“

Das Kasernengelände

Das Kasernengelände ist und bleibt ein heißes Thema. Glücklicherweise habe der Protest der Bürger genutzt, erklärt er. Zur Vorgeschichte: Ein Mönchengladbacher Auto-Logistiker, wollte das Gelände der früheren Forstwald-Kaserne als Stellplatz für rund 2000 Autos nutzen. „Es war bereits eine Schranke am Gelände installiert, Überwachungskameras und Schilder ebenfalls. Auch die Fahrtroute der Lastwagen war schon auf der Website des Unternehmens aufgezeichnet.“ Die Stadt Krefeld hatte dann erklärt: „Aus Sicht der Verwaltung besteht Einvernehmen darüber, dass das Vorhaben schon aus planungsrechtlichen Gründen nicht genehmigungsfähig ist.“ (WZ berichtete) Damit sei die gewerbliche Nutzung vom Tisch gewesen. „Wir plädieren weiterhin für eine Aufforstung des Geländes“, positioniert sich der BV-Vorsitzende. „Das ergibt ökologisch und auch aus historischer Sicht Sinn.“

Das Försterhaus

Das Gebäude beherbergte früher Forstangestellte, steht aber seit drei Jahren leer und verfällt nach Aussagen von Weißert. „Die Stadt will es abreißen. Wir möchten es sanieren.“ Die engagierten Mitglieder des Bürgervereins könnten sich dort ein Haus vorstellen, das der Umweltschutz-Schulung dient. Auch eine Greifvogel-Station wäre möglich. Nun ist fraglich, wer später Träger wird und die Kosten übernimmt. Die Stadt müsste auch bei der Sanierung kooperieren. „Allein mit Ehrenamtlichen ist das nicht zu machen.“ Weißert: „Gut Ding will Weile haben. Wir müssen dicke Bretter bohren.“

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