Sonder-Verkehrsschau Krefeld bekommt 16 neue Fahrradstraßen

Krefeld · Die Stadt Krefeld möchte nach eigener Aussage die Zahl der Fahrradstraßen im Stadtgebiet mehr als verdoppeln.

 Eine neue Fahrradstraße soll an der Inrather Straße zwischen An der Pauluskirche und der Blumentalstraße entstehen. 

Eine neue Fahrradstraße soll an der Inrather Straße zwischen An der Pauluskirche und der Blumentalstraße entstehen. 

Foto: Andreas Bischof

Die Stadt Krefeld möchte nach eigener Aussage die Zahl der Fahrradstraßen im Stadtgebiet mehr als verdoppeln: Schon ab August dieses Jahres sollen 16 zusätzliche Abschnitte als Fahrradstraßen ausgewiesen werden. Das ist das Ergebnis einer Sonder-Verkehrsschau in dieser Woche. Experten aus den Fachbereichen Stadt- und Verkehrsplanung sowie Ordnung und Sicherheit, des Kommunalbetriebs Krefeld und der Polizei haben jeweils vor Ort geprüft, ob eine Ausweisung als Fahrradstraße möglich und sinnvoll ist. Im Fokus standen dabei besonders die Schulwege und die Zubringerstraßen zu den Schulen.

Eine Fahrradstraße ist eine für den Radverkehr vorgesehene Straße. Sie soll die Attraktivität des Radfahrens steigern und Vorteile gegenüber dem Autoverkehr schaffen. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt für alle Fahrzeuge 30 Stundenkilometer. Radfahrer haben auf diesen Straßen zudem das Recht, jederzeit nebeneinander zu fahren. Kraftfahrer müssen gegebenenfalls ihr Geschwindigkeit verringern, um eine Behinderung oder Gefährdung von Radfahrern zu vermeiden.

Experten empfehlen Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung

In Krefeld gibt es heute bereits elf solcher speziellen Fahrrad­straßen – nun könnten 16 weitere hinzukommen. Zudem empfehlen die Experten Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung an der Südstraße zwischen Tannenstraße und Roßstraße und an der Wiedstraße zwischen Philadelphiastraße und Von-Beckerath-Platz.­

Die überarbeiteten Teile der Straßenverkehrsordnung sehen zudem sogenannte „Fahrradzonen“ vor. Ähnlich wie bei den bekannten „30er-Zonen“ können mit den Fahrradzonen ganze Straßenzüge zu Bereichen werden, in denen die Regeln für Fahrradstraßen gelten. Auch das wurde im Gremium diskutiert, allerdings liegen zu dieser Neuerung noch keine aktuellen Erlässe und Verordnungen vor, so dass es in diesem Bereich vorerst bei Planungen bleiben muss. Diese Planungen könnten laut der Stadtverwaltung künftig zum Beispiel in der Innenstadt greifen.

Für Oberbürgermeister Frank Meyer sei das Teil einer Strategie, der neuen Mobilität in Krefeld mehr Raum zu geben. Neben dem Großprojekt der Promenade und unterstützenden Maßnahmen wie den Fahrrad-Abstellboxen an zentralen Schnittpunkten des öffentlichen Nahverkehrs sollen die Fahrradstraßen dazu beitragen, Radfahren attraktiver zu machen und mehr Menschen zum Umstieg zu bewegen. „Ein Umdenken bei der Mobilität geschieht nicht von selbst: Es erfordert Kreativität, Mut und klare verkehrspolitische Entscheidungen. Denn je attraktiver die Infrastruktur für Radfahrer in Krefeld wird, umso mehr Menschen nutzen diese gesunde, klimafreundliche und zukunftsweisende Form der Fortbewegung. Gerade rund um unsere Schulen sorgen Fahrradstraßen auch für zusätzliche Sicherheit“, sagt Oberbürgermeister Frank Meyer, der auch Vorsitzender des Präsidiums in der Arbeitsgemeinschaft fahrrad- und fußgängerfreundlicher Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen (AGFS) ist. Red

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