Oppum Bahnpromenade führt in Oppum in eine Sackgasse

Oppum · Eine Rampe könnte an der Straße Trift zum Fahrradweg führen.

 Die Krefelder Promenade endet an der Kuhleshütte.

Die Krefelder Promenade endet an der Kuhleshütte.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Krefelds größtes Fahrradwegeprojekt, die Bahnpromenade, nimmt Formen an. Die Bürger können an der neuen Brücke am Dießemer Bruch und im Schönwasserpark Richtung Linn sehen, wie die Trasse verlaufen wird. Derzeit sind dort Bauarbeiter und -fahrzeuge zugange. Bevor die Menschen jedoch die ersten Kilometer zwischen Hauptfeuerwache und Hausbend unter die Füße, Fahrräder oder Skater-Rollen nehmen können, steht unter anderem der Bereich an der Kuhleshütte in Oppum im Fokus. Dort heißt es erstmal für das grüne Freizeitband aus beiden Richtungen: „Stopp – Sackgasse“. Für wie lange ist die Frage.

Jürgen Wettingfeld, CDU-Ratsherr und Vorsitzender der Arbeitsgruppe Bau, Planung, Stadtentwicklung, Wohnen, Demographie und Mobilität, findet, dass man sich zu diesem Bereich an der Unterführung Kuhleshütte schnellstens Gedanken machen muss. „Hier muss ein kurzfristiger Zugang zur Promenade geschaffen werden, wir brauchen ,Plan B’“, erklärt der Christdemokrat. „Dass es dort – nach derzeitigem Stand – erstmal bis frühestens 2023 sowohl aus Richtung Hochplateau als auch aus Linn ,Stopp – kein Durchgang, Sackgasse’ heißt, scheint in vielen Köpfen noch nicht angekommen zu sein. Da muss vorher etwas geschehen.“

Er schlägt den Bau einer provisorischen Rampe an der Trift vor, um von der hoch gelegenen Bahntrasse auf Straßenniveau zu gelangen. „Die Promenade muss ihren durchgehenden Charakter bekommen“, findet der Christdemokrat. Nach Fertigstellung soll sie einmal auf 16,5 Kilometern zwischen Forstwald und Uerdingen verlaufen und darüber hinaus Verbindungen nach Venlo und Mönchengladbach bieten.

Die genannte Stelle ist einer der schwierigen Knackpunkte in der Entwicklung der Strecke, sozusagen ein Knoten im magischen Dreieck an Trift, Weiden und Kuhleshütte. Die Bahn AG will dort ihre Brücken sanieren. Das ist ab 2023 vorgesehen. Demnach sollen die Planungen, gemäß früheren Aussagen, für die Promenade mit denen der Bahn gleichzeitig und miteinander stimmig vorangetrieben werden. Das heißt: Wenn die Brücken erneuert werden, soll es dazwischen auch viel Platz für die Rampe geben. Wettingfeld: „Bis dahin vergehen aber noch einige Jahre, selbst wenn die Bahn pünktlich beginnt.“

Dazu sagt Baudezernent Marcus Beyer: „Wir sind derzeit mit Vertretern der Bahn AG im Gespräch, auch über Eigentumsverhältnisse entlang der Trasse. Themen sind: Freiflächen für die Baustelleneinrichtung zu bekommen und Nutzungsverträge zu schließen.“ Der Bau einer provisorischen Rampe als Verbindung müsse für ihn auch einen späteren Nutzen haben, erklärt der Dezernent. Denn es gehe auch um Kosten. Alleine das Stück zwischen Alte Gladbacher Straße und Hauptbahnhof werde rund 23 Millionen Euro verschlingen.

„Ich werde jetzt noch einmal die komplette Maßnahme, die ganze Thematik der Bahnpromenade, aufkrempeln. Dazu gehört auch die Zukunft der Bahnübergänge in Oppum an Maybach-, Glindholz- und Buddestraße.“ Ob dies jedoch bis zu den zuständigen Ausschüssen im Juni klappt – wenn sie denn wegen der Corona-Kriese schon tagen können –, ist fraglich. Bayer: „Für den perfekten Wurf geht mir Genauigkeit vor Schnelligkeit.“

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