Bahnübergang soll geschlossen werden Krefelder Bezirksvorsteherin will für den Bahnübergang Steinrath kämpfen

Fischeln · Die Deutsche Bahn hat das Planfeststellungsverfahren beantragt, um den Bahnübergang Steinrath zu schließen. Der Förderverein Fischelner Bruch spricht von einer besonderer Bedeutung des Übergangs für die Naherholung.

 Der Bahnübergang am Függershofweg/Steinrath soll geschlossen werden. Spaziergänger könnten den Weg dann nicht mehr nutzen.

Der Bahnübergang am Függershofweg/Steinrath soll geschlossen werden. Spaziergänger könnten den Weg dann nicht mehr nutzen.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die Deutsche Bahn (DB) will den Bahnübergang Függershofweg/Steinrath zwischen Fischeln und Ossum-Bösinghoven mit Schutzplanken dicht machen und die Halbschranken sowie Blinklichter entfernen. Der Verkehr soll künftig über den benachbarten Bahnübergang Strümper Weg geführt werden, heißt es. Die Bahn hat für das Bauvorhaben beim Eisenbahn-Bundesamt die Planfeststellung beantragt. Doch seit über zwei Jahren regt sich Widerstand von Fischelnern: Sie kritisieren, dass eine wichtige Verbindung für Naturliebhaber und Ausflügler mit dem Rad verloren gehe.

Vorwurf: Die Bahn habe die Städte außen vor gelassen

Der Förderverein Fischelner Bruch will die Schließung des Bahnübergangs zwischen dem Fischelner Bruch und Bösinghoven verhindern. Die Vorsitzende des Vereins, Doris Nottebohm, hat sich auch in ihrer Funktion als Fischelner Bezirksvorsteherin zu Wort gemeldet: „Der Bahnübergang hat hinsichtlich einer sicheren Überquerung der Gleise eine besondere Bedeutung für die Fischelner Bürger. Er dient neben der Landwirtschaft insbesondere Fußgängern und Radfahrern, die das Fischelner Bruch durchqueren oder abseits der Hauptstraßen durchs Grüne nach Bösinghoven und weiter zum Rhein gelangen möchten.“ Die Deutsche Bahn habe die einvernehmliche Position beider Städte außen vorgelassen und kein Gehör für Argumente.

Bezirksvorsteherin Nottebohm kündigt an, Krefelder Bundes- und Landtagsabgeordneten einzuschalten, damit diese sich an die Deutschen Bahn wenden. Zudem sieht der Förderverein Sicherheitsprobleme für die dann alternative Strecke. Umwege über den Bahnübergang Strümper Weg seien wegen der dort fehlenden Bürgersteige und Radwege unzumutbar und gefährlich.

Bereits Anfang 2017 hatte der Verein seine Mitglieder von den Bahn-Plänen in Kenntnis gesetzt, jetzt wurden sie zu einer Unterschriftensammlung und persönlichen Einwendung bei der Bezirksregierung aufgefordert, damit die laut Förderverein wichtige Verbindung für die Naherholung noch erhalten werden könne.

Dass der Übergang geschlossen wird, hat für die Bahn einen wirtschaftlichen Hintergrund. Die Kosten für einen notwendigen Neubau der Sicherung sei nicht gerechtfertigt. Laut einer Verkehrszählung befahren an manchen Tagen nur bis zu sieben Autos in 24 Stunden den Übergang. Auch landwirtschaftlichen Verkehr gebe es nur „gelegentlich“.

„Der vorliegende Verkehr ergibt sich vorrangig durch Fußgänger (38 während der Zählung in 24 Stunden; Anm. d. Red.) und Radfahrer (46), wobei es sich nicht um einen ausgewiesenen Radwanderweg handelt. Vielfach wird der Bahnübergang durch Hundebesitzer für das Ausführen ihrer Hunde genutzt“, heißt es in der Begründung für den Antrag durch die Bahn.

Zudem sollen am benachbarten Übergang Strümper Weg in nur 350 Meter Entfernung Radfahrer und Fußgänger einen vom Autoverkehr abgesetzten Weg bekommen. Der Umweg der Verkehrsteilnehmer betrage im ungünstigsten Fall 1360 Meter. Erst wenn dieser Umbau fertig sei, werde der Übergang Steinrath geschlossen.

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