Deutsche Bahn Grüne: Bahn streicht IC von Krefeld nach Berlin

Krefeld · Die letzte Fernverbindung ab Krefeld soll offenbar gekappt werden. Die Grünen fordern Aufklärung vom Bahnvorstand.

 Ein IC 2 der Deutschen Bahn steht im Hauptbahnhof in Hannover.

Ein IC 2 der Deutschen Bahn steht im Hauptbahnhof in Hannover.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

„Ab Oktober wird es keine direkte IC-Bahnverbindung zwischen Krefeld und Berlin mehr geben. Das ist dem aktuellen DB-Fahrplan zu entnehmen.“ Dies berichten die Krefelder Grünen und kritisieren: „Damit wäre Krefeld vollständig vom Fernverkehrsnetz abgeschnitten. Eine Meldung oder Ankündigung von Seiten der Bahn dazu – Fehlanzeige.“ So heißt es in einer Pressemitteilung der Partei.

Die grüne Bundestagsabgeordnete Ulle Schauws und Ratsfrau  Ana Sanz wollen das so nicht hinnehmen. „Uns erschließt sich nicht, warum diese gut angenommene und attraktive Verbindung in die Bundeshauptstadt für viele Bahnreisende ab Krefeld jetzt drastisch reduziert werden soll“, wundern sie sich. In einem Brief an den Bahnvorstand haben sie um „zügige Aufklärung“ gebeten.

„Wir halten eine Anbindung von Krefeld als Stadt mit über 220 000 Menschen an das Fernverkehrsnetz der DB für unbedingt notwendig“, betonen Schauws und Sanz. Sie fragen auch nach der Umsetzung des dritten Gutachterentwurfs für den „Deutschlandtakt“, nach dem die Bedienung der Strecke Aachen – Krefeld – Essen (weiter nach Hamburg) mit einer zweistündig verkehrenden „FR 200 km/h“-Linie, also einem Intercity-ähnlichen Angebot, geplant sei.

Die Bahn selbst will auf Anfrage unserer Zeitung durch ihre Pressestelle NRW mit Verweis auf den Brief der Grünen an den Vorstand keine Auskünfte zu dem Sachverhalt geben. Wer allerdings versucht, online ein Ticket für den IC zu buchen, der an Werktagen morgens um 8.15 Uhr ab Krefeld fährt, stellt fest: Ab Montag, 28. September, ist das nicht mehr möglich. Notwendig wird dann ein Umsteigen in Duisburg in einen ICE. Diese Verbindung ist 16 Minuten kürzer, kostet im Flexpreis für die einfache Fahrt aber auch 15,40 Euro mehr.

Schon in den „Wahlprüfsteinen“ unserer Zeitung hatte Anna Sanz vor Tagen eine Zusammenarbeit von Stadt, IHK, Politik und Bürgerschaft gefordert, um im Dialog mit der Bahn die Anbindung an den Fernverkehr zu verbessern.

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