Gastronomie in Krefeld Aus Haus Ritte wird Casa Leo

Krefeld · Zufälle soll es ja bekanntlich gar nicht geben. Und so ist es auch kein schicksalhaftes Geschehen gewesen, was sich um das leer stehende „Haus Ritte“ im vergangenen Herbst zugetragen hat.

 Leiter des zukünftigen Restaurants „Casa Leo“ Daniele Sancillo an der Moerser Landstraße in Traar.

Leiter des zukünftigen Restaurants „Casa Leo“ Daniele Sancillo an der Moerser Landstraße in Traar.

Foto: ja/Andreas Bischof

„Beim Vorbeifahren habe ich immer gedacht: ,Boah, aus diesem Laden kann man was machen. Eine schöne Ecke, ein tolles Restaurant’“, erinnert sich Daniele Sancillo. Die Familie, die auch schon das Restaurant „San Leo“ am Moerser Platz seit elf Jahren betreibt, hat vor mehr als sieben Monaten das alte Haus an der Moerser Landstraße erworben und will künftig an beiden Standorten mediterrane Küche anbieten. „Wir haben da nicht lange nachgedacht“, sagt Daniele Sancillo über den Kauf. Das Restaurant soll den Familienbetrieb weiter im Namen führen.

Das neue Restaurant soll bereits im Juli öffnen

Aus dem traditionsreichen „Haus Ritte“ wird dann „Casa Leo“ (= Haus Leo), eine Anlehnung an Vater Leonardo Sancillo, der schon von 1996 bis 2008 am Südwall im „Sancillos“ zusammen mit dem Onkel Gäste bewirtete. Im Juli, wenn alles gut läuft, können die Türen öffnen. „Durch Corona ist alles derzeit noch offen“, sagt Daniele Sancillo. Der 29-Jährige leitet seit drei Jahren schon das „San Leo“ am Moerser Platz. Bald soll er das „Casa Leo“ führen. Genügend Erfahrung habe er schon gesammelt. Mit der Gastronomie der Familie wuchs er quasi auf. Sein Cousin Michele Del Nobile ist Inhaber beider Lokale und steht selbst als Koch in der Küche.

„Wir wollen die Tradition beibehalten“, sagt Daniele Sancillo: „Die Familie Ritte war sehr hilfsbereit. Wir haben uns sofort verstanden.“ Den ersten Kontakt mit der alten Besitzerin Iwona Ritte, die das Lokal im Mai 2019 nach einem Streit mit der Stadt wegen der Nutzung einer Parkplatzfläche schloss, habe es im Herbst gegeben. „Wir lagen von Anfang an auf einer Wellenlänge“, sagt Sancillo.

Derzeit wird die Terrasse gepflastert. Dazu gab es einen frischen Anstrich, neues Interieur, mediterran gehalten. Es wurde renoviert, eine neue Küche angeschafft. Mobiliar und Bar sind „italienisch angehaucht“, wie Daniele Sancillo es nennt und sagt: „Mit den Arbeiten sind wir fast durch.“ Das Ausflugslokal im Krefelder Norden wird sein Gesicht verändern. Statt Gulaschsuppe und Wiener Schnitzel wird es bald die mediterrane Küche geben: Fisch, Fleisch, Nudeln, Salate, Olivenöl und Weine, wie es sich gehört. Pasta jedoch hatte auch schon Iwona Ritter auf ihrer Speisekarte. Nun aber ziehen die Spezialisten ein.

Die Grenze zwischen Traar und Verberg, so soll es der langjährige Wirt Josef Bittner des „Haus Ritte“ mit einem Augenzwinkern gesagt haben, verlaufe durch seine Theke. Ein Treffpunkt nicht nur für Einwohner der beiden Stadtteile, sondern auch für Ausflügler. Marc Blondin, Vorsitzender des Bürgervereins Traar und CDU-Mann, sagt: „Natürlich freue ich mich riesig darüber, wenn das Restaurant wieder öffnet. Auch die Plätze auf der Terrasse wurden immer gerne von Ausflüglern genutzt. Jedenfalls wünsche ich dem Betreiber in diesen auch für die Gastronomie sehr schwierigen Zeiten einen guten und erfolgreichen Start.“ Veranstaltungen sollen im „Casa Leo“ weiter möglich sein, wenn auch nur in einem separaten Raum. 50 Gäste oder etwas mehr könnten allein dort Platz finden. Die Kegelbahn soll ebenfalls bestehen bleiben, auch ein Stück Tradition, wenn auch sehr deutsch in einer ansonsten mediterranen Umgebung.

Bis zu 120 Gäste können im Inneren des Lokals speisen, auf der Außenfläche kommen noch einmal 120 dazu, wenn man den Platz voll ausnutzen würde. Daniele Sancillo aber will dies nicht nur wegen Corona nicht unbedingt tun: „Wir setzen auf eine Wohlfühl-Atmosphäre. Man soll sich bei uns wie zu Hause fühlen.“ Das gelte auch für die Mitarbeiter, die gesucht werden.  Daniele Sancillo ist derzeit noch voll im „San Leo“ tätig, soll aber künftig ins „Casa Leo“ wechseln. Wie lange die Familie beide Häuser parallel betreiben will? „Das wird die Zeit zeigen.“

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