Projektgesellschaft Trianel Kraftwerk Krefeld Aus für Kraftwerk-Bau im Chemiepark Uerdingen

Krefeld · Das Riesenprojekt sollte mit bis zu einer Millarde Euro gefördert werden. Jetzt ist es aber zu den Akten gelegt worden.

 In Hamm betreibt Trianel bereits ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk.

In Hamm betreibt Trianel bereits ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk.

Foto: Caroline Seidel

Auch was sehr lange währt, wird nicht immer gut. Dies  beweist das nun verkündete „Aus“ für den Bau eines Gasturbinenkraftwerkes im Chemiepark Uerdingen. Bis zu einer Milliarde Euro wollte die Projektgesellschaft Trianel Kraftwerk Krefeld (TKK), bestehend aus dem Stadtwerkeverbund Trianel und Chempark-Betreiber Currenta, investieren. Jetzt wird das Riesenprojekt zu den Akten gelegt.

Trianel und den kommunalen Gesellschaftern sei die Entscheidung nach den langjährigen Vorarbeiten für das 1200 Megawatt-Projekt nicht leichtgefallen, da es sich um „einen der attraktivsten Kraftwerks­standorte in Deutschland“ handele, teilt Trianel mit. „Allerdings haben neben dem Preisverfall an den Strombörsen die mit kurzer Taktung erfolgten Novellierungen des Erneuerbare Energien Gesetzes  und des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes (KWKG) eine Investitionsentscheidung unmöglich gemacht.“ Der Ausstieg sei eine unternehmerische Entscheidung. Trianel und die beteiligten Stadtwerke hätten sich darauf verständigt, stattedessen kurz- und mittelfristig in anstehende Erneuerbare Energien-Projekte zu investieren.

Seit 2007 wurde in Krefeld über ein neues Kraftwerk auf dem Chemieparkgelände in Uerdingen diskutiert. Zunächst sollte es ein Steinkohlekraftwerk sein, doch die wachsenden ökologischen Bedenken gegen den Energieträger Kohle und Widerstand in der Bevölkerung machten diesen Plan unmöglich. Seit 2011 sprach Trianel dann von dem Gasturbinenkraftwerk. Doch es passierte nichts. Dennoch hielten Currenta und Trianel noch im August 2019 auf Nachfrage an dem Großprojekt fest, denn die effiziente und flexible Kraft-Wärme-Kopplung sei genau die richtige Technologie für Uerdingen und deshalb bleibe das Kraftwerk der „Plan A“. Das hat sich endgültig erledigt.

(AS)
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