Neubau „Berliner Verbau“ für Krefelder Moschee

Krefeld · Auf dem Baugrundstück der Ditib-Gemeinde am Deutschen Ring haben Arbeiten mit Abstützungen begonnen.

 Auf dem Areal entlang der Bahntrasse hat die Absicherung der Grundstücksgrenzen begonnen.

Auf dem Areal entlang der Bahntrasse hat die Absicherung der Grundstücksgrenzen begonnen.

Foto: Bischof/Andreas Bischof

Bewegung gibt es seit kurzem auf dem Baugrundstück der neuen Krefelder Moschee, die an der Ecke Gladbacher Straße/Deutscher Ring entsteht: Die Arbeiten am sogenannten „Berliner Verbau“ haben begonnen, wie der Projektbeauftragte Veysel Arsoy von der Türkisch-Islamischen Ditib-Gemeinde Krefeld mit Sitz an der Saumstraße informiert. Dabei handele es sich um Abstützungen an den Baugrenzen, die das Absacken des benachbarten Geländes verhindern sollen, wenn die eigentlichen Ausschachtungen beginnen.

Am 3. Oktober war der Erste Spatenstich für Krefelds größte Moschee feierlich begangen worden. Doch danach herrschte lange wieder Ruhe auf dem 2500 Quadratmeter großen Grundstück, das an der Rückseite an die Bahn-Trasse in Richtung Viersen/Mönchenglabach unweit des Hauptbahnhofs grenzt. „Wir mussten erst einmal die schriftliche Freigabe durch den Kampfmittelräumdienst bekommen“, berichtet Arsoy. Erst nachdem feststand, dass es keine Bedrohungen durch mögliche Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gibt, konnten die Arbeiten anlaufen.

Eine Kölner Firma hat bis kurz vor Weihnachten am „Berliner Verbau“, einer Trägerbohlwand, gearbeitet. Ab sofort geht es damit weiter, bis etwa März soll dieser erste Schritt abgeschlossen sein. „Im Anschluss rückt im April das Rohbauunternehmen an, das die Auskofferung übernimmt und die Fundamente legt“, so der Projektbeauftragte. Bisher liege man sehr gut im Zeitplan. Ein Vertragsentwurf mit der ausgewählten Baufirma sei schon ausgearbeitet, allerdings noch nicht unterzeichnet worden.

Mehr als dreieinhalb Meter tief werden sich die Bagger ins Erdreich fressen, denn unterhalb der Moschee mit ihrem 38 Meter hohen „stillen“ Minarett und dem angeschlossenem Begegnungszentrum entsteht eine Tiefgarage mit 53 Plätzen – davon vier mit Ladestation für Elektroautos. Insgesamt entsteht eine Nutzfläche von 3650 Quadratmetern. Der Gebetsraum wird 560 Personen fassen können, ein Mehrzweckraum 125 Personen.

Zum Konzept der Moschee als „Ort des Zusammenlebens“ gehören weiterhin acht Seminarräume, drei Ladenlokale, ein Café-Restaurant, eine öffentliche Bibliothek und weitere Räume in einer Größe von 245 Quadratmeter im zweiten Obergeschoss. Sie können angemietet werden, etwa für eine Büronutzung. Architekt des Ganzen ist Nihat Bilgic. „Er ist schon seit 2014 mit dem Projekt befasst“, berichtet Arsoy, der sich selbst als „technischen Unterstützer“ des Architekten bezeichnet.

Die Zeitplanung sieht eine Fertigstellung der Moschee für 2023/24 vor. „Die Finanzierung des Projekts läuft ausschließlich über Spenden“, betont Arsoy einmal mehr. Denn immer wieder wird unter anderem in Sozialen Netzwerken behauptet, der türkische Staat höchstselbst oder der Ditib-Dachverband sorge dafür, dass die benötigten Gelder fließen. Insgesamt fünf Millionen Euro wird der Neubau kosten. Zum Ersten Spatenstich waren davon erst 1,2 Millionen Euro gesammelt worden. „Knapp über 700 000 Euro haben wir aber auch schon ausgegeben“, sagt Arsoy. Allein die Arbeit des Statikers koste mehr als 100 000 Euro.

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