Umwelt Anwohner kämpft für sauberen Parkplatz

Krefeld · Kleingärtner Peter Querfurth beschwert sich seit Jahren über Unrat und Müll auf dem Stellplatz an der Girmesgath.

 Anwohner Peter Querfurth vor Müll, der auf dem Parkplatz Girmesgath abgeladen worden ist – in dem Fall eine Matratze.

Anwohner Peter Querfurth vor Müll, der auf dem Parkplatz Girmesgath abgeladen worden ist – in dem Fall eine Matratze.

Foto: Andreas Bischof

Eine Matratze ist eines der neuen Ärgernisse von Peter Querfurth. Doch damit nicht genug. Der Senior hat zu einem Treffen auf den Parkplatz an der Girmesgath geladen. Hinter Stadthaus und Stadtarchiv liegt das große Areal mit vielen Stellflächen, Büschen und Hecken. Keine Gebühren, keine Schranken, viel Grün. Ein idealer Parkraum im Norden, unweit der Eisstadien und des Mies-von-der-Rohe-Parks.

„Ich kann es einfach nicht begreifen“, seufzt der 76-Jährige beim Anblick der Grünflächen rund um die Abstellplätze. Gemeint ist der angesammelte Müll, den der Wind in die Sträucher und Hecken geblasen hat. Doch nicht nur das: Pizzakartons liegen dort in den Pflanzen. Verpackungen, Papier, Folien, aber auch Glasflaschen und: Vier Autoreifen und Radkappen hat hier jemand im Gebüsch abgeladen. „Es ärgert mich einfach als Bürger“, sagt Querfurth: „Es hat sich kaum etwas verändert.“

Seit Jahren kämpft der 76-Jährige schon für die Sauberkeit im Stadtgebiet, vor allem der Parkplatz an der Girmesgath zieht seine Aufmerksamkeit auf sich. Er kann es nicht fassen, dass sich seine Mitbürger so „wenig umweltbewusst“ zeigten. Eine Stadt wie Krefeld, die mit dem Titel Seidenstadt für sich werbe, solle sich für Besucher nicht so präsentieren: „Fremde kriegen ein falsches Bild von Krefeld“, sagt Peter Querfurth, ein Kleingärtner seit 50 Jahren in der direkten Nachbarschaft, der unweit am Wilmendyk wohnt.

Auch will er nicht in den Verdacht geraten, er und seine Kollegen aus dem Kleingartenverein Stadtmitte, die ihre Autos eben auf diesem Parkplatz abstellen, wenn sie ihre Rasen, Blumen, Beete und Pflanzen pflegen, würden den Müll dort liegen lassen. Querfurth, 2018 in die SPD eingetreten, möchte auch nicht als Vertreter der Kleingärtner auftreten. Er will nur für sich sprechen.

Ein früherer Zollbeamter. Ein geschultes Auge für Dinge, die nicht sein dürfen – und sei es eben Unrat auf einem wenig genutzten Parkplatz. Recht und Ordnung waren sein Berufsethos. Oder klingt da schon Pedanterie heraus? Querfurth breitet sein Anliegen aus, macht seinem Ärger Luft. Dann stellt er eine Frage zurück: „Wie sehen Sie das hier? Finden Sie, ich übertreibe?“ Schon vor zwei Jahren ging Querfurth gegen die Verschmutzung des Parkplatzes vor.

Er verdächtigt auch Schüler der Vera-Beckers-Schule, oder auch Lastwagenfahrer, die ihren Unrat dann einfach liegen ließen. „Ich will diese Verschmutzung einfach ins Bewusstsein der Leute tragen, für eine saubere Stadt.“ Der Frank Meyer, sagt er, der sei ja bemüht bei diesem Thema, aber die Menschen hörten ihm wohl nicht richtig zu.

Querfurth jedenfalls kämpft weiter, lässt sich nicht entmutigen. „Peter, du veränderst die Welt nicht“, hätten ihm Bekannte aus den Kleingärten schon gesagt. Er meint: „Die Fehlerhaftigkeit liegt in dem Phlegma der Leute.“  Jeder könne dabei helfen, einen sauberen Parkplatz und eine saubere Stadt zu haben.

Klaus-Dieter Menzer, der Bezirksvorsteher West, ordnet die Verschmutzung der Grünflächen am Parkplatz als „nachrangiges Thema“ ein. Schon länger sei es nicht mehr an die Versammlung herangetragen worden. Es sei immer traurig mit dem Müll, aber der Parkplatz werde eben kaum noch genutzt, jedoch auch nicht abgesperrt. „Mülltouristen“ hält Menzer aber durchaus für möglich.

Laut Holger Funke, Fuhrparkleiter der GSAK, werde der Parkplatz alle 14 Tage mit einer Kehrmaschine gereinigt. Zudem diene der Ort als Zwischenlager für die Handkolonnen. Bei Bedarf würden seine Mitarbeiter auch wild abgelagerten Unrat entfernen. Mülleimer gibt es keine auf dem Parkplatz, nur auf der anderen Straßenseite der Girmesgath „Der Parkplatz selbst dient in etwa zur Hälfte tagsüber den Mitarbeitern der Stadtverwaltung. Den hinteren Teil nutzt die GSAK teilweise selbst. Insofern besteht aus Sicht der GSAK kein Handlungsbedarf für die Montage von zusätzlichen Abfallkörben“, sagt Funke. In die Grünanlage gingen seine Leute indes nicht hinein.

Laut Kommunalbetrieb sei es die Aufgabe des Eigentümers, für die Reinigung und Pflege der bepflanzten Beete zu sorgen. Der Parkplatz sei Eigentum des Fachbereichs Stadt- und Verkehrsplanung. „Das Ablagern von Matratzen, Autoreifen oder sonstigem Müll wird als Wilde Müllkippe geführt. Sollten KBK oder die GSAK Kenntnis von solch einer Müllkippe erhalten, wird diese innerhalb von 48 Stunden beseitigt“, sagt KBK-Sprecher Jürgen Pannenbecker.

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