Einzelhandel 20 Euro pro Packung: Ärger über teures Toilettenpapier in Krefeld

Krefeld · Der Rewe-Markt Hoffmanns in Fischeln verkaufte 24 Rollen für 19,99 Euro – und zahlte dabei sogar noch drauf.

 Markus Hoffmanns vom Rewe-Markt in Fischeln.

Markus Hoffmanns vom Rewe-Markt in Fischeln.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die enorme Nachfrage nach Toilettenpapier ist in der Corona-Krise nach wie vor ungebrochen. Um so mehr ärgerte sich jetzt eine WZ-Leserin aus Fischeln über einen Einkauf im Rewe-Markt an der Kölner Straße am vergangenen Samstag. „Ich nahm ein Paket und bei der Abrechnung wurde ich von der Kassiererin darauf hingewiesen, dass das Toilettenpapier 20 Euro kostet. Ich traute meine Ohren nicht und habe es natürlich nicht gekauft, denn der übliche Einkaufspreis liegt zwischen drei bis vier Euro“, berichtet sie und spricht von „Wucherpreisen“.

20 Euro für Toilettenpapier – kann das stimmen? Auf Nachfrage erklärt dazu Marktbetreiber Markus Hoffmanns: „Leider können wir schon seit Wochen nur an einzelnen Tagen und dann auch nur geringe Mengen bekommen.“ Aus diesem Grunde habe er einen Kontakt zum Gastro-Service hergestellt, der aktuell bis zu 90 Prozent seiner Umsätze eingebüßt habe. „Dort konnten wir nur große Mega-Packs (24 Rollen) zu einem sehr hohen Preis abnehmen.“ Mit Mehrwertsteuer habe er dafür 20,67 Euro bezahlt. Für 19,99 Euro habe er die Packungen verkauft. „Da legen wir sogar noch drauf.“ Es habe aber nur die Alternative gegeben, gar nichts anbieten zu können oder eben das im Verhältnis zur Ja-Eigenmarke deutlich teurere Toilettenpapier. „Dies haben wir am Regal auch durch Din-A-4-Blätter mitgeteilt.“

Lieferservice ist ausgeweitet worden

„Sie können davon ausgehen, dass wir die Situation bestimmt nicht ausnutzen“, hebt Markus Hoffmanns hervor. Vielen Kunden sei leider immer noch nicht bewusst, was seine 24 Mitarbeiter vor Ort leisten müssten, um die Grundversorgung sicherzustellen. Gerade älteren Kunden werde die Ware sogar noch nach Hause gebracht, damit sie in der gegenwärtigen Ausnahmesituation nicht raus müssen. „Denen sagen wir, dass sie auch per Telefon oder per E-Mail bestellen können.“ Am gleichen oder am Folgetag könne dann geliefert werden. „Das geht aber nur bei Märkten, die wie wir einen eigenen Lieferservice haben.“ In der Kölner Rewe-Zentrale sind die Lieferzeiten derzeit deutlich länger. Der ausgeweitete Lieferdienst von Rewe in Fischeln ist unter Telefon 53 73 93 oder mit einer E-Mail an [email protected] erreichbar.

Das Geschäft an der Kölner Straße hat sein Personal gegenwärtig übrigens aufgestockt: Vier Mitarbeiter seien dazu gekommen, die er sich von einem benachbarten Blumen- und einem Sportgeschäft, die beide wegen Corona schließen mussten, ausgeliehen habe, berichtet Markus Hoffmann.

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