Verbraucher 8500 Mal suchten die Krefelder Rat bei der Verbraucherzentrale

Krefeld · Das waren die gängigsten Betrugsmaschen 2018.

 Ein Schlüsseldienst verlangte 500 Euro fürs Türöffnen

Ein Schlüsseldienst verlangte 500 Euro fürs Türöffnen

Foto: Kai Remmers

Wahr oder nicht wahr? Was auf dem Markt erzählt und was am Ende geliefert wird, ist nicht immer das Gleiche. Das zeigt der Jahresbericht der Verbraucherzentrale in Krefeld. Abzocken im Internet, Tücken bei Telefon-Hotlines oder andere Maschen – beim Streben nach mehr Profit, lassen viele Anbieter nichts unversucht. 2018 kümmerte die Verbraucherzentrale sich um 8500 Problemfälle, ein Überblick:

Energieversorger

Ungewollte Wechsel des Energieversorgers und Vertragsumstellungen zählten zu den besonders häufigen  Gründen für eine Beratung in der Verbraucherzentrale. Als Ausgangspunkt dafür ließ sich in der Regel ein Telefonat oder ein Kontakt an der Haustür ausmachen. Mal hatten sich die Werbenden als Vertreter eines Energieversorgers, mal als Energieberater oder als Vermittler vorgestellt. Gemeinsames Anliegen dabei war es zumeist, persönliche Daten in Erfahrung zu bringen, um einen Wechsel des Stromanbieters einzuleiten. Diese Intention blieb den Überrumpelten jedoch fast immer verborgen – und wurde erst dann enttarnt, wenn Wochen später überraschend der Vertrag vom bisherigen Anbieter gekündigt wurde oder plötzlich eine Auftragsbestätigung für einen neuen Vertrag eintraf.

Schlüsseldienst

Undurchsichtige Rechnungen, satte Zuschläge – Beschwerden über Schlüsseldienste waren 2018 an der Tagesordnung. Weil die gewerblichen Türöffner den Ausgesperrten zu horrend überteuerten Preisen und gegen sofortige Bezahlung Zugang zur Wohnung verschafften, fühlten sich Ratsuchende massiv unter Druck gesetzt. Auf diese Weise kassierten manche Abzocker bis zu 500 Euro für eine einfache Türöffnung.

Online-Shoppen

Beim Onlineshoppen auf virtuellen Marktplätzen wurde die Hoffnung auf einen billigen Einkauf zum teuren Vergnügen. So offerierte die Shopping-App „Wish“ zwar Angebote zwischen 60 und 90 Prozent günstiger als im stationären Handel, doch das Ordern der billigen Produkte wurde für die Kunden unerwartet teuer. Laut der Verbraucherzentrale beschwerten sich Ratsuchende über überraschend in Rechnung gestellte Zollgebühren, Steuern und Versandkosten, aber auch über monatelange Lieferzeiten und minderwertige Qualität der Waren.

Kreditkarte

Mit dem Angebot einer Mastercard Gold und eines Sofortkredits von 7.777 Euro schaffte es ein einzelner Kreditvermittler auf die Problemliste. „blitz.credit“ lockte mit bargeldlosem Bezahlen oder schufafreiem Sofortkredit. Das gab es dann wirklich: Ein Starterpaket für die Beantragung einer teuren Prepaid-Kreditkarte. Rund 150 Euro musste der Kunde beim Erhalt bezahlen, per Nachnahme. Wenn der Kunde das nicht tat, folgten zusätzliche Mahn- sowie Inkassogebühren von oft bis zu 500 Euro.

Inkassokosten

Wer nicht rechtzeitig zahlt, riskiert Inkassokosten. Diese sind oft unverhältnismäßig teuer und erzeugen große Panikreaktionen. Wenn der Kunde dann auch noch Ratenzahlungen unterschreibt, steigen die Kosten immer weiter an, da die Inkassounternehmen dann Bearbeitungsgebühren mit einrechnen. Auch das Kleingedruckte in den Verträgen ist den Kunden mehr als unverständlich.

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